VIANE DO CASTELO ist eine nette Stadt. Wir lassen uns durch die engen und belebten Gassen treiben und bummeln an vielen keinen Geschäften und Boutiquen vorbei. Sofort wird uns der Unterschied zu Nordspanien bewusst - hier in Portugal ist irgendwie mehr los. Sei es das Angebot an Geschäften, Bars und Restaurants, die Menschen leben hier irgendwie "intensiver", so kommt es uns vor.
Es ist Mittag. Aus den vielen kleinen Kneipen duftet es verführerisch. Eigentlich sind wir keine klassischen "Mittagesser", aber jetzt können wir nicht widerstehen. Wir bestellen das "Gericht des Tages", ohne zu verstehen was sich dahinter verbirgt. Aber man zeigt uns ein Photo und wir befinden: "Das sieht gut aus, das nehmen wir."
Serviert wird ein Eintopf mit weißen Bohnen. Soviel vorweg: es schmeckt wirklich sehr lecker! Denn erst hinterher stellt sich heraus, dass wir wohl ein typisch portugiesisches Essen erwischt haben: "Tripas à modo do Porto". Der sprachgewandte Leser wird es bereits erahnen: Kutteln waren auch drin, in dem Eintopf ...
Das Gericht hat übrigens einen geschichtlichen Hintergrund: als früher Seefahrer auf Eroberungsfahrt aufgebrochen sind, hat die Bevölkerung von Porto ihren gesamten Viehbestand geopfert, um die Schiffsbesatzung mit genügend Fleisch zu versorgen. Sie selbst behielten nur die leicht verderblichen Innereinen für sich zurück und wurden seither als "tripeiros" (Kuttelesser) bezeichnet.
(Quelle: Baedecker Portugal)
Übernachten tun wir nicht in VIANE DO CASTELO, sondern ein paar Kilometer weiter südlich am PRAIA RIO DE MOINHOS, diesmal ein kleiner Parkplatz direkt am Wasser, ohne das Sanddünen den Blick auf den herrlichen Sonnenuntergang versperren.
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