Das Städtchen liegt inmitten des weit verzweigten Haffs RIA DE AVEIRO, der Ort selbst ist mit Kanälen durchzogen, die denen Venedig nicht unähnlich sind, in ihrer Anzahl sind es natürlich sehr viel weniger. AVEIROs Zentrum ist nicht groß, aber bietet viel Hübsches, welches touristisch geschickt vermarktet wird, ohne dabei überfrachtet zu wirken.
Im Mittelpunkt stehen dabei die Kanäle, auf denen farbenfrohe Kähne - die sogenannten "Barcos moliceiros" - vor sich hin dümpeln und für kleines Geld zu Ausflugsfahrten einladen. Die Kähne sind Überbleibsel aus der Zeit, als in dem Haff Tang geerntet wurde. Seinerzeit wurden die Boote gesegelt oder gestaakt, heute per Außenbordmotoren bewegt. War der Beruf des Tangfischers früher einträglich, so verdient damit heute kaum mehr jemand seinen Lebensunterhalt.
Ähnlich erging es den Salinen zu Meersalzgewinnung vor den Toren der Stadt: von einst 600 Salzbauern gibt es heute gerade mal noch sechs, von unzähligen Salzspeichern wird heute nur noch einer betrieben.
Aber zurück zu den Barcos moliceiros. Selbstredend machen wir eine Kanalrundfahrt. Der Andrang größerer Touristenmassen hat sich zu dieser Jahreszeit gelegt, wir genießen das Privileg und werden zu zweit durch die Kanäle geschippert. Die Bootsbesatzung besteht ebenfalls aus zwei Mann, und trotz der Versicherung, man könne leider kein Englisch, klappt die Verständigung mit Händen und Füßen ganz gut.
AVEIRO überrascht. Die Altstadt ist tipptopp gepflegt, man hat beinahe den Eindruck, viele der Häuser seien neu gebaut. Sie sind alle picobello sauber, nirgendwo bröckelt Farbe oder gar Putz, selbst das älteste Gebäude der Stadt aus dem 16. Jh. erstrahlt in makellos leuchtendem Gelb, als sei erst gestern restauriert worden. Viele Gebäude entlang der Kanäle sind in der Zeit des klassischen Jugendstils errichtet worden, auch ihr Zustand ist tadellos.
Und so gibt es entlang der Kanäle viel Schönes und Buntes zu entdecken, die in leuchtenden Farben gestalteten Barcos moliceiros runden das Bild ab.
Nur wenige Schritte neben der Altstadt gibt es aber auch ein sehr modernes AVEIRO, welches den Besucher überrascht. Nicht nur sehr stilvolle und edle Wohn"Blocks" ...
... sondern auch ein hochmodernes Shoppingcenter mit allem, was das Herz möglicherweise begehrt, ist baulich so gestaltet, dass es sich optisch perfekt in das Stadtbild Integriert. Auf dessen Dach wächst übrigens ein Garten mit Olivenbäumen.
Fazit: AVEIRO ist schön und ein lohnendes Ziel.
Mal wieder schön bunt und interessant geschildert!
AntwortenLöschenWar im Park immer noch die halbstarke Hundebande?
Wir haben übrigens im Frühjahr knapp 6 km entfernt an der Praia do Vagueira gestanden. ;-)
Schaut euch auf jeden Fall Coimbra an. Das lohnt!
Wir sind auf dem Weg Richtung Osten zum Cabo de Gata; danach drehen wir wieder ab nach Portugal. Irgendwo werden wir bestimmt aufeinandertreffen. Und darauf freuen wir uns schon!
Liebe Grüße
Hannes und Nelly