Dienstag, 1. März 2016

Ein Dankeschön!

Die OCEVIs sind also wieder zuhause - gerne hätten wir geschrieben: "gesund und munter", aber leider hatte uns diese dumme Grippe noch lange fest im Griff. Sehr hartnäckig dieses Jahr, doch nun scheinen wir endlich auf dem Wege der Besserung.

Tja, und somit sind wir für dieses Mal am Ende unseres Reiseberichtes angelangt. Wir blicken zurück auf schöne Monate, tolle Erlebnisse und nette Begegnungen, an denen Ihr hoffentlich ebenso viel Spaß hattet wie wir.

Jedenfalls danken wir all unseren geneigten Leserinnen und Lesern für Euer stetes Interesse an unseren Blogs und unserem Tun.

Und nun gönne ich mir vorübergehend eine schöpferische Schreibpause und verbleibe bis zum nächsten Mal mit lieben Grüssen


Eure OCEVIs
Gaby, Willi und Max





Noch ist es kalt in Deutschland, aber die Frühlingsvorboten sind schon da!

Donnerstag, 25. Februar 2016

Im "Heimfahr-Modus"

In großen Schritten geht es jetzt nach Norden.

Weil es sich anbietet, fahren wir den bei Überwinterern in aller Munde bekannten "Spätzle-Fritz" an. Der Stellplatz ist okay, das angeschlossen Restaurant bietet deutsche Küche mit deutschen Preisen. 

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung französische Grenze. Bereits 200 Kilometer vorher informieren immer wieder große Hinweisschilder über Grenzkontrollen. Als wir die Grenze erreichen, sind wir vorbereitet und haben Pässe und Hundeausweis zur Hand. Wir setzen ein freundliches Gesicht auf, und fahren vorbei an Gebäuden, die vollkommen im Dunklen liegen, in ihrem Inneren brennt gerade mal eine Notbeleuchtung, wenn überhaupt ... Keine Zöllner, nicht einer.

"Wie? Das war's?", fragen wir uns, während uns das Navi in Kenntnis setzt: "Sie haben soeben die Grenze passiert." 

Soviel also dazu.

Frankreich wird reine "Fleißarbeit". Da wir immer noch beide kränkeln und es zudem draußen kalt und grau wird, gucken wir wenig rechts und links, sondern arbeiten stur Kilometer nach Kilometer ab. Nicht nur Max findet das höchst langweilig.

Am Nachmittag des vierten Tages überqueren wir erstmals die Mosel! Das fühlt sich schon stark nach Heimat an. Ein letztes Mal übernachten wir in PONT-A-MOUSSON ...




Freitag, 19. Februar 2016

Area Camper Dunes in Daimús

Auf diesem kleinen Stellplatz ergattern wir einen der letzten freien Plätze und wollen bleiben, bis es uns gesundheitlich besser geht.

Nach zwei Tagen fahren wir jedoch bereits weiter  - jetzt zieht es uns nach Hause. Wir brechen jedoch nicht auf, ohne für dieses Mal einen letzten Blick auf's Mittelmeer zu werfen.



Die Ortschaft DAIMÚS gleicht zu dieser Jahreszeit übrigens einer Geisterstadt, alle Hotel-, Ferien- und Freizeiteinrichtungen liegen im tiefsten Winterschlaf ...




Donnerstag, 18. Februar 2016

Vorbei an Benidorm

Nach einer Woche brechen wir bei Maria & Jürgen auf, wir sind noch nicht wieder fit, aber es geht einigermaßen. Unseren Besuch auf der "Casa Maria" hatten wir uns derart erkrankt nicht vorgestellt, erst recht, weil es Maria auch noch erwischt hat als wir abreisen. Das tut uns sehr Leid.

Trotzdem sagen wir natürlich: "Herzlichen Dank für alles, Eure Hilfe bei der Werkstattsuche, Eure Fahrdienste, Eure Gastfreundschaft und Eure leckere Paella, die wir zum Glück alle noch genießen konnten als wir noch gesund waren!"

Doch jetzt müssen wir langsam mit einem Auge auf den Kalender schielen und an die Heimreise denken. Also gehen wir wieder auf die Autobahn und machen einen kleinen Schritt nach Norden. 

Wir kommen vorbei an Benidorm. Bereits damals waren wir angesichts der endlosen Hochhausschluchten erschrocken. Jetzt - 14 Jahre später - sind diese noch höher geworden: Little New York in Spain.



In der Nähe von Gandia empfiehlt unsere Literatur einen kleinen Stellplatz, den fahren wir an, weil wir ver- und entsorgen  müssen. 

Wider Erwarten gibt es noch zwei freie Plätze - fast schon ein Glücksfall, den die meisten Stellplätze sind zu dieser Jahreszeit voll belegt (und manche erlauben dann noch nicht mal die V+E!). 

Wir zögern nicht lange und bleiben ... wie gesagt, so ganz auf der Höhe sind wir beide noch nicht.



Montag, 15. Februar 2016

Wenn's läuft, läuft's ...!

Wir bleiben ein paar Tage bei Maria & Jürgen und nutzen die Gelegenheit, in ELCHE bei einer IVECO Werkstatt vorstellig zu werden, um unser Motorengeräusch abklären zu lassen.





Die gute Nachricht: es ist nicht (der erst ausgetauschte) Turbo!

Aber man erklärt uns zwei Fehlerquellen (man verzeihe mir meine laienhafte Wiedergabe): im günstigsten Fall ist nur irgendein Ventil kaputt, dadurch sei der Krümmer zu heiß geworden und die Dichtungen dort verschmort. Im ungünstigsten Fall habe auch der Krümmer was abbekommen, dann würde es natürlich um einiges teurer.

Nun gut, es nutzt ja nichts, wir vereinbaren einen Termin und bringen unseren Dicken hin. Solange der Krümmer nicht erneuert werden muss, soll er am gleichen Tag fertig werden.

Und ab diesem Augenblick "läuft's" !

Willi wird krank. Magen-Darm. Es reißt ihn von den Füßen, wie ich es noch nie erlebt habe ...

Unser OCEVI wird nicht fertig, der Krümmer ist kaputt, man muss ihn erst bestellen.

Wir packen Willi im Gästehaus der "Casa Maria" ins Bett ...

Und es wird Winter - Starkwind, Regen und Tiefsttemperatur: 2 Grad Celsius!

Kaum haben wir unsere Camper aus der Werkstatt zurück, lege ich mich flach ...

Lehrbachs machen keine halben Sachen!


An dieser Stelle schon einmal ein dickes Dankeschön an Maria & Jürgen, dass wir bei Ihnen unterschlüpfen dürfen. Auch Max findet es ganz gemütlich hier ...






Samstag, 13. Februar 2016

"Casa Maria"

In der Nähe von ELCHE besuchen wir Maria & Jürgen - deutsche Freunde aus der Heimat, die sich vor nunmehr drei Jahren hier niedergelassen haben. Es hieß immer, auch für unser Straßenschiff sei genug Platz auf ihrem Grundstück.

Also haben wir es schon immer "groß" vorgestellt, allerdings nicht sooo groß! Toll wohnen sie! Das Haus ist sehr schön, das Grundstück tatsächlich riesengroß, und das auch ohne die angrenzende Obstbaumplantage, ein Hobby, welches Jürgen in Spanien für sich entdeckt hat. 

Neidlos müssen wir anerkennen, dass sie sich hier etwas ganz besonderes gekauft und aufgebaut haben. Erstmals können wir richtig verstehen wir, warum Maria & Jürgen Deutschland mit seinen kalten und ungemütlichen Wintern und kurzen Sommern den Rücken gekehrt haben. 


Uns persönlich würde hier nur noch der Blick auf's Meer fehlen ...






Donnerstag, 11. Februar 2016

Määä-ä-ä-äh


In der Nähe von MAZARRÓN gibt es einen wilden Freistehplatz, die sogenannte "Ziegenwiese". Über sie steht Internet viel Positives, Negatives und zuweilen Skurriles zu lesen. So müssen zwei Wohnmobilisten unlängst dermaßen Streit bekommen haben, dass die Polizei gerufen wurde. Die Polizei hat sich wohl nicht nur der Kampfhähne angenommen, sondern den gesamten Platz kurzerhand komplett geräumt. Wie clever war das denn?!    :-D

Nun denn, wir wollen uns diesen Platz einmal selbst ansehen. Recht lang fährt man durch struppige Felder und unschöne Gewächshäuser, ehe der Platz in Sicht kommt. 

Als wir ankommen werfen uns die ersten ziemlich seltsame Blicke zu, fast als wollten diese sagen (Achtung: freie Interpretation): "Bleibt uns mit Eurer großen Karre ja vom Leib!"

Langsam fahren wir durch das Feld der WoMo's, es ist gut voll hier. Ganz vorne am Wasser steht die "erste Reihe" mit etwa 20 - 25 Meter Abstand zum "Strand". In Ermangelung anderer Möglichkeiten stellen wir uns ganz an dem äußern Rand vor die erste Reihe.

Wir laufen über den Platz, vielleicht kennen wir ja jemanden. Laut Internet stehen manche hier monatelang. Doch es ist komisch, alle gucken irgendwie "unter" sich, mehr als ein paar wenige, flüchtete "Hallo"s kommen nicht zustande. Auch gut.

Die Umgebung der Ziegenwiese gefällt uns nicht. Das bereits erwähnte Hinterland und auch die zerfallene Ruine vor Ort versprühen wenig Charme, die Küste ist steinig, ins Wasser käme man nur über Geröll. Nunja, Geschmäcker sind ja bekanntlich und zum Glück verschieden.

Aber der Knaller kommt erst noch!

Abends stellt sich ein kleines Schiebetürenbuschen neben uns und bleibt für die Nacht. Anderntags sitzen wir noch beim Frühstück, als ich glaube zu hören, wie jemand aus der "ersten Reihe" den kleinen Camper auffordert, wegzufahren ... Ich höre das Wort "Aussicht". Ich hab mich doch wohl verhört, oder?

Wir fragen das kleine Fahrzeug, deren Bewohner bestätigen höchst irritiert! So etwas "spiessiges" hätten sie ja noch nie erlebt!

"Spiessig" ist genau der richtige Ausdruck für die Ziegenwiese. Uns fordert man zwar nicht auf, aber wir räumen die Aussicht freiwillig, denn unsere ganz persönliche Bewertung dieses Stellplatzes lautet:

"Durchgefallen!"








Dienstag, 9. Februar 2016

Max' Tante & Onkel aus Holland

Wir besuchen Petra & Piet, unsere holländischen Freunde, die wir schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen haben, weil sie sich inzwischen fest in Spanien wohnen.

Wir haben eine ungefähre Vorstellung, wo. Als wir uns der Ortschaft nähern, fährt plötzlich vor uns ein spanisches Auto mit Warnblinker, der/die Fahrer/in ist am Winken.

"Ist das Petra oder Piet?"

Ja, kann sein, die Richtung stimmt. Wir folgen dem Auto ...

Es biegt ab, die Straßen werden kleiner, die Häuser weniger, immer weiter geht es in die "Pampa", durch einen Tunnel, über kaputte Fahrbahnen, durch Felder ... weiter und weiter.

"Bist Du sicher, dass das Petra oder Piet ist?", frage ich irgendwann. Wir lassen uns überraschen ...

Ja! Es ist Piet! Großes Hallo und:

"Danke, dass Du uns abgeholt hast, das hätten wir alleine niemals gefunden!"

Petra ist natürlich auch da, und ach, ist das schön, die Zwei nach so langer Zeit wiederzusehen! Wir freuen uns, und auch Max ist ganz aus dem Häuschen! Ob er sich erinnert? Petra & Piet haben wir auf Sizilien kennen gelernt, als wir Max als Welpen aufgelesen haben.

2016 vs 2009:





Petra & Piet wohnen wunderschön: ein kleines Haus mit Pool und Garten (unser OCEVI und das WoMo von anderen holländischen Freunden passen gerade gut hinein), rundherum nur noch ein paar andere Häuser, ansonsten viel Natur und eine herrliche Aussicht. Toll!






Wir verbringen schöne Stunden miteinander. Petra und Willi sind sofort wie früher wieder wie "Schwester & Bruder"! Ihr Lieblingsthema: Kochen und Essen :-D



Ja. Natürlich. Es gibt lecker Essen: Petra kocht "Arroz al Horno" für uns - eine spanische Spezialität ähnlich einer Paella. Lecker, lecker, lecker.




Wir bleiben zwei Tage bei Petra & Piet, ehe wir weiterfahren.

"Herzlichen Dank für alles, Ihr Lieben! Es war toll Euch wiederzusehen und noch toller, dass wir das Gefühl hatten, erst gestern wäre das letzte Mal gewesen! Bis zum nächsten Mal warten wir nicht wieder sooo lange, versprochen!"









Montag, 8. Februar 2016

Motril bis Almeria

Am folgenden Tag geht es gleich weiter. Wieder auf die Autobahn, wieder über lange Zeit ein gleichmäßig langweiliges Bild - nur heute verschwindet nahezu jeder Quadratmeter Land unter Plastik: Gewächshaus an Gewächshaus! Hier kommen also unter anderem die spanischen Tomaten her.





Ach übrigens: hätte ich bereits erwähnt, dass unser neuer Turbo nach einer Laufleistung von rund 3.000 km jetzt inzwischen ein ohrenbetäubendes Kreischen von sich gibt, sobald er belastet wird? 

Nein? Doch, tut er ...!



Sonntag, 7. Februar 2016

Gibraltar bis Motril

Wir begeben uns auf die Autobahn. Vorbei an Marbella und Málaga, die Gegend beinah vollständig bebaut mit entweder edlen und luxuriösen Ferienhäusern oder Mainstream Appartement- und Freianlagen für den vergnügungssüchtigen Urlauber. Einsame Sandstrände waren gestern ...

Wir übernachten an den PLAYAS DE MOTRIL, in Sichtweite erhebt sich die Sierra Nevada, und auf ihren Gipfeln liegt tatsächlich Schnee. Wir hatten fast vergessen, dass ja eigentlich Winter ist ...





"Auf Wiedersehen!"

Wir sind also bei GIBRALTAR. Für uns bedeutet das quasi das Ende unserer Überwinterung.

Die spanische Mittelmeer Küste, die nun vor uns liegt, kennen wir bereits von früheren Reisen. Zudem rufen in der Heimat Festivitäten, bei denen wir nicht fehlen dürfen.

Das heißt: ab sofort werden unsere Reiseschritte bedeutend größer, wir möchten allerdings noch diverse Freunde besuchen, die mittlerweile fest in Spanien leben, aber ansonsten nicht länger rumbummeln.

Doch zunächst müssen wir von Petra & Gunther Abschied nehmen - schnief. Gute vier Wochen waren wir nun zusammen und es hat großen Spaß gemacht! Viele nette Stunden haben wir zusammen verbracht, wir haben uns super verstanden, und auch unsere Tiere sind bestens miteinander ausgekommen.

Daher sagen wir heute nicht "Lebt wohl!", sondern nur:

"Auf Wiedersehen, Ihr Lieben! Es war schön mit Euch! Und bis bald - wenn nicht in Spanien, dann in der Heimat!"











Samstag, 6. Februar 2016

The Rock - Gibraltar

Natürlich statten wir auch GIBRALTAR einen Besuch ab, allerdings nur mit dem Roller, wie eng das dort drüben ist, das wissen wir noch vom letzten Mal.

Doch was ist das? Kaum haben wir die Grenze überquert, hören wir einen lauten Knall, kurz darauf der nächste, und noch einer ...

Unweigerlich beschleicht einen sofort Angst - es klingt wie Explosionen ...

Augenscheinlich bleiben alle anderen Menschen um uns herum gelassen - und auch wir kommen dahinter: es sind Kanonen-Salutschüsse, 12 Stück hintereinander, es ist Mittag.

Puh, hätte man ja sagen können!







Wir bummeln ein wenig durch die Stadt, die überquillt von Duty-Free-, Schmuck- und Nippes-Geschäften sowie Menschenmassen.

Aber eigentlich wollen wir den Rest von GIBRALTAR sehen, mit dem Roller kein Problem.

Wir fahren zum Europapoint mit seinem markanten Leuchtturm ...



... hoch auf den "Upper Rock" zu den Äffchen, die heute gar nicht mehr so aufdringlich sind wie noch vor 14 Jahren. Der Grund: das Füttern der Tiere ist heute unter Strafe verboten, die Versorging der Affen übernimmt jetzt die Parkverwaltung. Dem entsprechend sind wir Touristen für die Primaten wohl eher langweilig ...



... und wir besuchen den "St. Michael Cave", eine riesige und imposante Tropfsteinhöhle, die im Zweiten Weltkrieg als Krankenhaus genutzt wurde. Heute finden hier offenbar musikalische Veranstaltungen statt, die Akustik ist außerordentlich. Dass die Stalaktiten und Stalagmiten dabei aber kitschig bunt in allen Farben angestrahlt werden trifft nicht ganz unseren Geschmack ...















Freitag, 5. Februar 2016

Zurück am Mittelmeer

Als der Wind aufhört, brechen wir in TARIFA auf - es war schön hier!

Ab sofort sind wir entlang der Mittelmeer Küste unterwegs ...

Gibraltar lassen wir zunächst links liegen, wir folgen Petra & Gunther auf einen Stellplatz in Sichtweite von "The Rock" - leider heute etwas im Dunst.



Donnerstag, 4. Februar 2016

Wind, Wind & Wind

Obwohl TARIFA als windreichste Ecke Europas bekannt ist, erleben wir wunderschöne sonnige Tage ohne viel Wind auf der "Landebahn" - wir fühlen uns wie im Sommerurlaub!

Dass das auch anders geht erleben wir nach sechs Tagen: ein Sturmtief kündigt sich an, für Gibraltar gibt es sogar eine Unwetterwarnung.

Da ist es uns beinahe - aber auch nur "beinahe" - egal, dass an Tag sechs die Polizei vorfährt und uns Camper belehrt, dies sei Naturschutzgebiet, tagsüber Stehen sei erlaubt, Übernachten hingegen nicht. Man notiert unsere Personalien.

Nun gut, wir betrachten es nicht als "Vertreibung", sondern verziehen uns zusammen mit Petra & Gunther auf den Parkplatz in TARIFA und ducken uns in den Windschatten von Häusern.

Und tun, was wir sonst nicht tun: wir kurbeln unsere Stützen runter und lassen es zwei Tage lang ordentlich blasen ...

Aber es gibt ganz sicher gemütlichere Wetter.















Montag, 1. Februar 2016

Ausflug in eine andere Welt: Marokko




In TARIFA machen wir uns bei den Fährgesellschaften schlau, und - na klar,  fahren wir mal rüber nach Marokko, nicht zuletzt auch deshalb, weil Petra & Gunter so lieb sind und für uns in der Zwischenzeit Haus & Hund hüten!

Früh fallen wir aus den Federn, die Sonne geht gerade auf, als wir mit den Roller losfahren - zu so früher Stunde ein durchaus erfrischendes (um nicht zu sagen: frostiges) Unterfangen. 

Wir haben uns für eine geführte Tagestour entschieden. Nach dem Lösen der Tickets werden wir im Hafen von einer jungen Mitarbeiterin der Fährgesellschaften in Empfang genommen, die uns bei dem erforderlichen Tagesvisum hilft und uns auf den richtigen Weg bringt. Kaum eine Stunde später legen wir in TARIFA ab. 

Ziel: TANGER - MAROKKO - AFRIKA! 
Wir sind ganz aufgeregt ...

Die Überfahrt dauert ebenfalls eine gute Stunde. Es ist diesig, und daher schält sich die Skyline von TANGER erst kurz vor Ankunft aus dem Nebel ... und wir erschrecken ein bißchen!

Vielleicht haben wir im übertragenen Sinne eine "kleine staubige Wüstenortschaft" erwartet, mit Sicherheit  aber nicht eine so riesige Stadt ! WOW!



Nach einer unkomplizierten Passkontrolle übernimmt uns außerhalb des Hafengebäudes unser marokkanische Guide Ali. 

Zwei Sprinter stehen bereit, auf die sich unsere Reisegruppe verteilt. Wir sind eine bunte Truppe: Australier, Engländer, Schweden, Türken und wir als einzige Deutsche. Ali ist sprachgewandt und mit viel Witz begleiten uns seine Erklärungen dreisprachig durch den Tag.

Los geht's. Über die bekannte "Avenue Mohammed VI" - benannt nach dem gleichnamigen König - fahren wir durch die Stadt. Sofort merkt man: wir sind nicht mehr in Europa!

Tanger liegt langgezogen an einem Hang. Wir fahren bergauf, und je weiter wir kommen, umso nobler werden die Gebäude rechts und links unseres Weges - bis wir schließlich "oben" ankommen und einen flüchtigen Blick werfen dürfen auf die gut bewachten Paläste, die hier hoch über der Stadt thronen. "Paläste" ist dabei bitte wörtlich zu nehmen! Uns bleibt fast die Spuke weg.


"Dies sind also meine reichen Nachbarn", meint Ali. "Ich wohne im Baum nebenan." Später lernen wir, dass das durchschnittliche Einkommen in Tager bei 400 € im Monat liegt. So gesehen bewundern wir Ali's Humor.


Unsere Fahrt geht weiter aus TANGER hinaus Richtung Westen zum CAP SPARTEL. Hier markiert ein Leuchtturm die Einfahrt ins Mittelmeer. Nicht ohne Stolz erklärt uns Ali, dass hier der Atlantik beginne, leider sei es heute diesig, denn normalerweise sehe man dort drüben die Freiheitsstatue (gemeint ist die in New York!). 


Nach kurzem Stopp geht es weiter noch ein Stück entlang der Atlantikküste nach Süden zur GROTTA D'HERCULE. Diese Höhle ist menschlichen Ursprungs: man hat früher Mühlsteine aus dem Sandstein geschlagen, ihre Besonderheit ist ein Durchbruch zum Meer hinaus, dessen Umrisse die Form des Kontinent Afrika's hat. 


Auf der Rückfahrt zu Stadt machen wir den klassischen Touristenstopp an einer kleinen Herde Kamele, die mit ihren Herren auf Leute wie uns warten. 2 € koste ein kurzer Ritt - wir begnügen uns mit Fotos, die zwei hier sind gerade mal zehn Monate alt.


Es geht zurück nach Tanger, diesmal mitten hinein. An dem Stadttor der KASBA läßt man uns aussteigen, nun geht es zu Fuß weiter. 

Jetzt wird es richtig arabisch ...

Nach nur wenigen Schritten kehren wir ein in ein typisches (Touristen)-Restaurant. Kaum haben wir den Fuß über die Schwelle gesetzt, erklingt arabische Musik, gespielt von fünf Herren, die nur auf uns Gäste gewartet haben. Touri-Lokal hin oder her - das Ambiente nimmt einen irgendwie gefangen, wir warten regelrecht darauf, dass Humphrey Bogart hereinspaziert und sein "Schau mir in die Augen, Kleines!" raunt!



Wir sind gespannt, der Preis für's Essen ist inklusive, nur Getränke gehen extra. 

Es wird serviert: Eine Gemüsesuppe mit exotischen, uns unbekannten Gewürzen, Shish-Kenab (Lammhack am Spieß gegrillt), CousCous mit Hühnchen, ein honigtriefendes Gebäckteilchen und sehr süßer Tee mit frischer Minze.

Wir sind überrascht, das hatten wir nicht erwartet, alles sehr fremd, aber sehr lecker und vor allem reichlich. Toll.

Wie sehr man hier auf Touristen ausgerichtet ist, merken wir beim Verlasses des Restaurants: sie warten bereits auf uns, die fliegenden Händler, die T-Shirts, Schmuck und Tand mehr oder weniger aufdringlich feilbieten. Besonders "originell" finde ich ein schwarzes Shirt mit runder weißer arabischer Aufschrift. Keine Ahnung, was dort geschrieben steht, aber in der heutigen Zeit sicher gewagt, so etwas zu tragen ...

Ali lässt die Händler einen Moment gewähren, gebietet ihnen dann aber Einhalt und führt uns weiter ... immer tiefer hinein in die MEDINA (Altstadt).



Du lieber Himmel! Enger und verwinkelter geht es nicht mehr, allerorts winzige Geschäfte, allgegenwärtig das: "Guck hier! Look! Look! Good price! Ganz billig ...!" Hilfe, jetzt bloß nicht Ali aus den Augen verlieren in diesem Gewimmel!

"Kein Problem", meint dieser. "Wenn Ihr verloren geht, ich finde Euch ... nächste Woche Montag auf meiner nächsten Tour!" 

Wie tröstlich :-D

Natürlich lotst uns Ali zu DEM Geschäft seines Vertauens (=Verwandten), in dem wir Zeit haben einzukaufen. Willi sieht sich eine Wolljacke an, einmal Interesse bekundet wird man die Händler kaum mehr los. Handeln ist angesagt. Bei 45 % des ursprünglichen ausgerufenen Preises wird sich Willi mit ihm einig. Ich erstehe derweil auf der Strasse (eigentlich nur aus Mitleid) ein kleines Lederportemonaie für ganze 3 €, die ich dem alten Herren gönne, ohne zu handeln.


Nach 20 Minuten trommelt uns Ali wieder zusammen und führt uns aus dem SUC (Markt) hinaus - eine ganze Traube von "Look here! Guck! Billig, billig!" haben wir im Schlepp ...

Bald sind wir an den Autos und es geht zurück in den Hafen. Ali verabschiedet sich mit den Worten: 

"Wenn Ihr vergessen habt, etwas zu kaufen, keine Bange, die Händler schwimmen der Fähre noch ein Stück hinterher!" 

Ich sag's ja, Humor hat er, der Ali!



DAS WAR SCHÖN ! 

Natürlich war es "Touri-Programm hoch fünf", aber für den allerersten Besuch in Marokko fanden wir es eine tolle Sache. An manchen Stellen hätte ich mir persönlich gewünscht, die eine oder andere Minute mehr Zeit zu haben. Aber um einmal hinein zu schnuppern in diese doch sehr fremde Kultur, war dieser Tag sehr schön, und das Preis-Leistungs-Verhältnis vollkommen in Ordnung. Pro Kopf haben wir € 59,00 bezahlt, € 26,00 davon waren für die Fährfahrt hin und zurück, der Rest war für Guide, Auto mit Fahrer und Mahlzeit - da gibt es absolut nix zu meckern!

Daher: unsererseits volle Empfehlung für alle, die auch einfach mal gucken wollen. Uns hat dieser Ausflug jedenfalls die Bedenken genommen, auch einmal mit dem Wohnmobil hinzufahren.

Am fortgeschrittenen Nachmittag sind wir zurück bei Petra, Gunther und unserem OCEVI - Max freut sich als hätte er geglaubt wir kämen NIIIIIIIE wieder!

Petra & Gunther an dieser Stelle noch einmal ein ganz liebes "Dankeschön!"


 

Sonntag, 31. Januar 2016

Tarifa

Es gefällt uns ausgesprochen gut in TARIFA, von diesem markanten Punkt auf der Landkarte geht irgendwie eine ganz bestimmte Faszination aus, die Nähe zu Afrika spielt dabei ganz sicher eine Rolle. Und unsere nette Gesellschaft Petra & Gunther natürlich auch!

Unser Stellplatz am Strand der "Landebahn" ist ein Traum und zählt für uns zu einem der Schönsten auf dieser Wintertour.





Der Strand einfach fantastisch und Eldorado für Kiter und Surfer ...





und die Landschaft rund um ist toll.







Kurzum: wir fühlen uns wie im Urlaub!

Aber auch das Städtchen TARIFA hat seinen Charme, mehrmals radeln wir hin, sei es zum einkaufen oder nur zum Bummeln.

Alles in allem verdient TARIFA unser:

"Hier ist es schön, hier bleiben wir!"