Das Wetter hält, was es versprochen hatte, am frühen Morgen fängt es in MESSANGE PLAGE an zu tröpfeln. Also fahren wir.
Die letzten 60 - 70 Kilometer vor der spanischen Grenze sind dicht bebaut. Neben dem Nobelstädtchen Biarritze gehen viele kleinere Ortschaften nahtlos ineinander über. Da wir die Autobahn meiden und über die Nationalstraße fahren, kommen wir nur langsam voran. Inzwischen regnet es immer stärker und als wir nach gefühlten 898 Kreisverkehren die spanische Grenze überqueren gießt es wie aus Eimern ...!
Hinter der Grenze ist unser erster Anlaufpunkt der Ort Hondarridibia. Hier soll man laut Karin & Uli gut stehen und Tappas essen können. Wir finden den Platz, er liegt weit außerhalb der Ortschaft zwischen einer Marina und dem Strand, und auch hier geht soeben düster und wenig einladend die Welt unter. Wir fahren weiter.
Wir fühlen uns wie in einer anderen Welt. Von jetzt auf gleich weichen die weiten und flachen Sandstrände einer bergigen Topographie - es sieht plötzlich aus wie in der Schweiz. Auch der Verkehr ist in Spanien "anders" - es geht sehr viel ungeordneter und planloser zu, Überholmanöver sind manchmal geradezu haarsträubend! Die Beschilderungen sind zweisprachig und wir verstehen allzuoft nur "Bahnhof ", und auch das schlechte Wetter trägt überdies dazu bei, dass wir ein anfangs ein wenig orientierungslos sind.
Die nächste große Stadt ist SAN SEBASTIÁN, hier wollen wir sehen, ob wir unser spanisches Internet einrichten können. Wir wagen uns in das Gewimmel von Straßen, Brücken und Überfliegern ... und erblicken auf einmal Hinweisschilder "autocarabangna" zusammen mit dem international einheitlichen Wohnmobilsymbol. "Da lang ...!"
Es ist ein Stadtparkplatz in Uninähe, wir haben schon schöner gestanden, aber inzwischen ist es 16:00 Uhr und wir haben keine Lust mehr. Kaum stehen wir - tadaaa - da hört es auf zu regnen!
Wir marschieren los. "Universität = junge Leute, junge Leute = da gibt's garantiert auch Internet", so unsere logische Schlussfolgerung. Wir laufen und laufen und laufen, vermeintlich Richting Zentrum, aber so richtig nach Zentrum schaut es noch nicht aus. Nach einer halben Stunde fragen wir. "Internet" und "Vodafone" versteht ja zum Glück jeder, mit der Antwort wird's da schon schwieriger. Aber wir so viel ist klar: hier nicht, wir müssen noch weiter.
Zehn Minuten später stehen wir an einer weitläufigen Bucht mit Sandstrand und Promenade, am gegenüberliegenden Ende die eigentliche Stadt. Also: "Arriba!" (los geht's).
San Sebastián ist eine altes Seebad. Entsprechend nobel sind die Wohngebäude in der ersten Reihe. Wer hier residiert, dürfte es geschafft haben.
Im Stadtzentrum angekommen werden wir schnell fündig, ebenso schnell ist unser spanisches Internet eingerichtet und freigeschaltet, Datenvolumen ist allerdings recht teuer hier.
Mittlerweile ist es dunkel und nun liegt der Rückweg vor uns. Der ist zwangsläufig genauso weit. Allerdings herrscht nun Leben in dem Viertel, durch welches wir anfangs gelaufen sind. Menschen flanieren, Geschäfte und Bars haben geöffnet, eine davon lockt uns einzukehren, auf der Theke lachen uns zahlreiche Tappas an. Wir bestellen: "Dos cervezas a caña" und zeigen mit den Fingern auf verschiedene Köstlichkeiten. Sehr lecker! Spanien schmeckt!