Freitag, 2. Oktober 2020

Kappeln an der Schlei

Wir haben ein echtes Luxusproblem: fahren wir jetzt an die Nord- oder an die Ostsee? Von Schacht-Audorf ist beides gleich weit weg.

Die Entscheidung fällt auf zweiteres. Wir landen in Kappeln. Das letzte Mal waren wir vor etwa 10 Jahren hier.

Wir werden überrascht. Kappeln hat sich sehr verändert. Am alten Museumshafen kann man heute mit dem Wohnmobil nicht mehr stehen, dafür am Jachthafen weit außerhalb und hinter dem Winterlager für Segelschiffe. Der Platz ist nicht schön, aber dennoch fast voll, wenigstens die Takelagen der Segler klappern und singen uns vertraut im Wind ...

Die Stadt ist sehr touristisch geworden. Entlang der Kaiprommenade reihen sich heute Fischrestaurants aneinander, die kleine Fischbude, die wir früher so sehr mochten, ist hingegen verschwunden. 

Das Stadtbild ist geprägt von Nippes- und Billigartikelläden, und es ist proppenvoll, für unseren Geschmack zu dicht an dicht schieben sich die Menschen durch die Innenstadt. Den Vogel schießt ein Mann ab, der mitten in einer Ladentür steht - rechts und links keine 30 cm Platz. Auf meine Bitte, ob er mich vorbei lassen möge, meint er: „Keine Ahnung, ob Sie da durch passen ...“. Wenigstens hat er einen Lappen vor seinem frechen Mundwerk.

Fazit: wir hatten Kappeln beschaulicher in Erinnerung, und wir stellen fest, dass uns Stadtbummel zu Zeiten von Corona keinen Spaß machen. 

Recht schnell sind wir zurück am OCEVI, machen es uns gemütlich und lauschen der Hafenmusik.










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen