Dienstag, 26. November 2019

Squillace Lido

In Maps.Me sehen wir einen Wohnmobil Stellplatz in Squillace Lido. Zwar war wundert es uns, dass dieser in keiner anderen App beschrieben ist, dennoch fahren wir hin. 

Vor Ort erklärt sich warum. Der Stellplatz lag offenbar früher auf der Verlängerung der Strandpromenade, direkt am Meer und etwas erhoben darüber. Allerdings hat sich die See das Land zurückgeholt, die ehemalige Stützmauer liegt nun in Brocken im Sand und in der Brandung. Die Lage war sicher einmal ein Traum, heute ist das Gelände durch einen Bauzaun abgesperrt und nur noch über eine Lücke ganz am Rand zu Fuß begehbar.

Trotzdem finden wir an der Promenade einen Platz zum Übernachten, für länger ist es dann doch nicht schön genug hier.





Am nächsten Morgen werden wir Zeuge des italienischen Müllsystems. Neben uns parkt ein Pickup eines Fischers, wie uns die Aufschrift auf dem Fahrzeug verrät. Der Fahrer - ein älterer Herr - hat säckeweise Abfall, vermutlich Plastik geladen. Er schultert einen dieser Säcke, den Blick schuldbewusst immer wieder in unsere Richtung, ob wir ihn sehen. Tun wir, denn wir sitzen abfahrbereit im Fahrerhaus. Wir beobachten die Szene. Langsam, vermeintlich zufällig schlendert er in Richtung Bauzaun und drumherum, immer wieder guckt er sich fragend um und zögert, setzt seinen Weg entlang des Strandes aber dennoch unbeirrt fort. Zeugen dieser Szene sind nicht nur wir, sondern insgesamt vier andere Italiener, vom Anzugträger bis zum Bauarbeiter. Alle sehen wegguckend zu.

Nun sind wir ganz sicher hier nicht die „deutschen Hausmeister“ und nicht in der Position, etwas zu sagen. Aber wir kommen gar nicht darüber hinweg, wie unverfroren diese Art der Entsorgung am helllichten Vormittag passiert, unter den Augen aller. 

Da kommt man sich schon ein bißchen deppert vor, wenn man das nächste mal mit einer Tüte Zickzack über den Strand rennt und sich dauernd bückt ...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen