Donnerstag, 28. November 2019

Die Alde spinnt (nicht ich!)

Unser Alde Heizsystem für Warmwasser und Heizung hat immer wieder und immer öfter Aussetzer. Zwar brauchen wir die Heizung noch nicht, aber warm duschen fände die Alte (ich!) dann doch ganz schön.

Willi beschäftigt sich einen ganzen Tag lang mit der Fehlersuche, bemüht verschiedene Internet Foren, telefoniert in Italien rum nach einer geeigneten Reparaturwerkstatt ... alles nur mit mäßigem Erfolg. 

Am Ende des Tages ist alles wieder zusammen gebaut, und sie tut es mal wieder ... vorübergehend. 




Mittwoch, 27. November 2019

Einsamkeits-Blues

„Hier ist es schön, hier bleiben wir!“, sind wir uns sofort unisono einig: wir sind an der Isca Beach. 

Die Gegend bietet im Winter weitläufig Platz und schöne Stellen. Und wieder einmal mehr sind wir überrascht, dass wir bis auf die paar Italiener, die täglich nachsehen, ob das Meer noch da ist und das ein oder andere Liebespaar, auf weiter Flur wieder völlig alleine sind. 

Zwar sind wir gestern mal einem anderen Wohnmobil unterwegs begegnet, das war es dann aber auch schon. 

Langsam müssen wir aufpassen, dass wir nicht den Einsamkeits-Blues kriegen ...








Dienstag, 26. November 2019

Squillace Lido

In Maps.Me sehen wir einen Wohnmobil Stellplatz in Squillace Lido. Zwar war wundert es uns, dass dieser in keiner anderen App beschrieben ist, dennoch fahren wir hin. 

Vor Ort erklärt sich warum. Der Stellplatz lag offenbar früher auf der Verlängerung der Strandpromenade, direkt am Meer und etwas erhoben darüber. Allerdings hat sich die See das Land zurückgeholt, die ehemalige Stützmauer liegt nun in Brocken im Sand und in der Brandung. Die Lage war sicher einmal ein Traum, heute ist das Gelände durch einen Bauzaun abgesperrt und nur noch über eine Lücke ganz am Rand zu Fuß begehbar.

Trotzdem finden wir an der Promenade einen Platz zum Übernachten, für länger ist es dann doch nicht schön genug hier.





Am nächsten Morgen werden wir Zeuge des italienischen Müllsystems. Neben uns parkt ein Pickup eines Fischers, wie uns die Aufschrift auf dem Fahrzeug verrät. Der Fahrer - ein älterer Herr - hat säckeweise Abfall, vermutlich Plastik geladen. Er schultert einen dieser Säcke, den Blick schuldbewusst immer wieder in unsere Richtung, ob wir ihn sehen. Tun wir, denn wir sitzen abfahrbereit im Fahrerhaus. Wir beobachten die Szene. Langsam, vermeintlich zufällig schlendert er in Richtung Bauzaun und drumherum, immer wieder guckt er sich fragend um und zögert, setzt seinen Weg entlang des Strandes aber dennoch unbeirrt fort. Zeugen dieser Szene sind nicht nur wir, sondern insgesamt vier andere Italiener, vom Anzugträger bis zum Bauarbeiter. Alle sehen wegguckend zu.

Nun sind wir ganz sicher hier nicht die „deutschen Hausmeister“ und nicht in der Position, etwas zu sagen. Aber wir kommen gar nicht darüber hinweg, wie unverfroren diese Art der Entsorgung am helllichten Vormittag passiert, unter den Augen aller. 

Da kommt man sich schon ein bißchen deppert vor, wenn man das nächste mal mit einer Tüte Zickzack über den Strand rennt und sich dauernd bückt ...


Sonntag, 24. November 2019

Area Sosta Cropani Marina

Bei diesem Wetter erliegen alle Outdoor Aktivitäten ... wir verkrümeln uns weg von der Küste auf einen offiziellen und hübsch gemachten Wohnmobil Stellplatz zwischen Olivenbäumen.

Draußen schüttet, blitzt und donnert es. 

Wir kochen Tee, gucken TV, spielen Karten, malen Steine, lesen und ärgern Benny 😜. 

Wie sagt eine liebe polnische Freundin immer? 
„Morgen werde besser!“









Das Weltuntergangswetter hält schließlich doch zwei volle Tage an. Mutig machen wir trotzdem einen Spaziergang, wohlwissend, dass wir recht nass werden. Aber wir kommen an einem Chinaladen vorbei und mit Gummistiefeln für mich nach Hause, wider Erwarten habe ich diese nicht an Bord. 

Dann endlich hört es auf zu regnen! Wir reißen erst einmal alle Fenster auf, stellen das durchgeweichte Schuhwerk in die Sonne zum trocknen und bereiten den OCEVI zur Weiterfahrt vor.







Samstag, 23. November 2019

Fast ein bißchen Sommer

Wir stehen noch in Botricello - zwei Tage lang haben wir wirkliches Traumwetter, so dass wir tatsächlich noch einmal zu luftiger Kleidung greifen: nahezu wolkenloser Himmel und Sonne satt bei 23 - 25 Grad. Herrlich!







Leider sind die Tage inzwischen sehr kurz, und kaum ist die Sonne weg, wird es empfindlich frisch.

In Norditalien toben bereits wieder Unwetter: in Ligurien spült es ganze Straßen weg, in Genua ist Land unter. Schlimm. Und am Samstag Nachmittag erreicht das schlechte Wetter dann auch uns.



Kaum ist es dunkel, fängt es an zu regnen hört nicht mehr auf, der Wind nimmt während der Nacht immer mehr zu. 

Am nächsten Morgen drehen wir den OCEVI um 180 Grad ... sonst würde es uns beim Aussteigen bis in die Küche regnen. Die Hunderunde wird kurz, auch Benny findet es alles andere als gemütlich draußen, und trotzdem sind wir binnen kürzester Zeit pitschnass.

Bähwetter.




Donnerstag, 21. November 2019

Botricello

Am Wendehammer der Strandpromenade von Botricello legen wir für heute dann schließlich und endlich „unser Ei“. Wie gesagt, der Tag ist bereits weit fortgeschritten und war lang, aber unser Platz stimmt uns jetzt wieder versöhnlich.

Der feine Sandstrand lädt zum Laufen ein, wir machen noch schnell Benny etwas müde, und gönnen uns dann den verdienten Sundowner.

Vor unserer Haustür befindet sich ein funktionierender Wasserhahn und vor unserer Nase eine Pizzeria, die später öffnet ... Tag gerettet!

„Hier ist es schön, hier bleiben wir!“
















Ein irgendwie verlorener Tag

Heute möchten wir weiter zum Capo Colonna. Dazu müssen wir einmal quer durch die Stadt Crotone, um letztendlich auf einer Küstenstraße zu landen, die mehr einem Acker gleicht als einer Asphaltdecke. Nur langsam kommen wir voran, bis plötzlich irgendwo im nirgendwo und ohne Vorwarnung ...



Na toll. Das heißt im Umkehrschluss: den ganzen Weg wieder retour, anders kommen wir hier nicht weg, denn zwischen der Küstenstraße und der Hauptverkehrsroute liegt ein unüberwindbarer Bergrücken. 

Und nun? Die Suche nach einer Alternative wird lang, angefahrene Plätze fallen alle durch unsere Qualitätskontrolle, sprich: sind einfach nicht schön.

Die Sonne steht knapp über dem Horizont, als wir dann doch endlich fündig werden ....



Mittwoch, 20. November 2019

Punta Alice

Nächster Halt: Punta Alice - eine einsame Landspitze, auf der man im Winter allenfalls ein paar verwegene Strandangler antrifft, alle Bars, Kneipen und sogar eine Disco sind fest verschlossen bis nächstes Jahr. Wer also Abgeschiedenheit liebt, ist hier genau richtig. Einzig der Leuchtturm leistet uns Gesellschaft. 









Entsprechend ruhig und ungestört wird unsere Nacht. Durch das fehlende Streulicht haben wir einen fantastischen Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel, so schön haben wir hin zuletzt auf Nachtfahrten mit CAPELLA gesehen.

Wenn man das Kap Punta Alice von Norden aus anfährt, stolpert man übrigens als erstes über ein hübsches Fotomotiv: das „Santuario di Madonna di Mare“ - eine kleine Kapelle zu Ehren der Schutzheiligen des Meeres.










Dienstag, 19. November 2019

Mirto Crosia

Ungestörte Tage verbringen wir am Lungomare von Mirto Crosia, wir sind seit Tagen übrigens wieder weit und breit der einzige Camper ...








Dankeschön an unsere Leser/innen

40.000 Clicks! 😮 WOW !!!

Den OCEVI Blog gibt es nun seit etwas mehr als vier Jahren. So viele Zugriffe in dieser Zeit machen uns ein bißchen stolz und gleichzeitig sind wir ganz gerührt von so viel Interesse an unserem Geschreibsel.

Daher an dieser Stelle einmal ein fettes Dankeschön an Euch da draußen, denn Euer Interesse ist unser Ansporn!

Gerne darf die Kommentar Funktion genutzt werden und in der „Web Version“ des Blogs gibt es nun die Möglichkeit, sich als Follower einzutragen. Wir sind gespannt, wer alles dabei ist. 

Viele liebe Grüße, Eure drei OCEVIs








Montag, 18. November 2019

Strandfunde

Unser heutiges Ziel ist die lange und um diese Jahreszeit verwaiste Strandpromenade der Ortschaft Mirto (nicht zu verwechseln mit dem sardischen Kräuterschnaps 😜).

Wie das Attribut „verwaist“ vermuten lässt, sind wir hier völlig alleine, der endlos lange Sandstrand lädt ein, spazieren zu gehen. Benny tobt sich aus - für ihn sind Fahr- und Regentage anstrengend, stillsitzen ist immer nur eine gewisse Zeitlang sein Ding. Obschon, man muss sagen, dass er unsere Fahrerei wirklich ganz toll mitmacht.

Wir laufen los. Nach wenigen Schritten finde ich ein Quietscheentchen-Osterhasi. Wie süß ist das denn? Ich sammle es ein und werde ihm ein Zuhause geben, ganz klar.

Auf dem Heimweg findet Willi fast an gleicher Stelle das passende Pendant: ein Qietscheentchen-Batman! Es versteht sich von selbst, dass wir es nicht einsam und alleine zurücklassen.

„Willkommen an Bord, Ihr Zwei!“ 😁





... und einen Tag später: „Nemo gefunden!“ 
Er darf natürlich auch mitfahren.




Sonntag, 17. November 2019

Die & Das auf der Weiterfahrt

Zwei Tage stehen wir nochmals gut in Marina di Pisticci, das Meer beruhigt sich vorübergehend, ehe dann auch schon die nächste Windfront im Anmarsch ist. Wir verkrümeln uns wieder. Wir müssen es ja ohnehin nehmen wie es kommt, machen also das Beste daraus und nutzen die Zeit zum Weiterfahren.

Insgesamt ist das Wetter derzeit eher durchwachsen. Irgendwie hatte ich insgeheim gehofft, es bliebe so schön warm wie bis Ende Oktober. Natürlich ist das Quatsch, denn auch hier wird es irgendwann Winter. Die Zeit des Badens ist jedenfalls nun wohl vorbei, und wir stellen fest, dass wir mehr kurze als lange Hosen an Bord haben. Die Italiener lachen sowieso bereits über uns Nordlichter, weil wir noch so leicht beschützt rumspringen. 

Wir machen noch einmal Station in Marina die Novo Siri. Vorher suchen wir einen Gashändler, denn unsere italienische Flasche ist leer. Wir finden keinen. 

Irgendwo im Nirgendwo stehen ein paar Leute vor einem Farbengeschäft. Wir halten an und fragen. Nein, so einen Laden gäbe es hier nicht, die Häuser seinen an Erdgasleitungen angeschlossen, meint einer der Herren, zückt sein Handy und telefoniert. 

„Wartet fünf Minuten, es bringt Euch jemand Gas“, meint er anschließend. 

Echt ...?

Tatsächlich, bereits 3 Minuten später fährt ein kleiner Lieferwagen vor und rasch ist die leere Flasche gegen eine volle getauscht! So bequem war das noch nie! Super.

Am nächsten Tag ist der dumme Wind wieder weg und wir brechen in Novo Siri auf. Nun wollen wir mal was neues sehen. Nach nur wenigen Kilometern haben wir die Region Basilika verlassen und sind fortan in Kalabrien.

„Benny, willkommen zurück im Land Deiner Geburt! Und bald sehen wir dann auch Deine Tante Mimi (die Dame, die sich der Hunde damals angenommen und sie nach Deutschland vermittelt hat)!“

Wir kommen vorbei an „Laghi di Sibari“, vor vielen Jahren einmal der Winterhafen unserer SY CAPELLA. Schon damals war aufgrund seiner abgeschiedenen Lage und dem ständig versandeten Zufahrtskanals wenig los. Doch - oh Schreck! - heute bietet der Hafen ein Bild des Jammers! Es liegen ganze drei Segelschiffe an den Pontons, an denen 100 Platz hätten, die damals technisch wirklich versierte Werft gleicht heute eher einem Schiffsfriedhof, Schönheiten, die schon vor 12 Jahren dort standen, stehen immer noch und zerfallen, ihr Zusand erbärmlich. Wirklich schade.

Wir fahren weiter. Aus reiner Neugier werfen wir einen Blick auf den Campingplatz „Onda Azzura“ - bei Überwinterern sehr beliebt. Wir sind zwar nicht die Campingplatzliebhaber, aber vielleicht ist es ja nett. Der Platz ist in der Tat hübsch gemacht, sehr ordentlich und offenbar fest in deutscher Hand. Alles steht im rechten Winkel! Vielerorts erblicke ich Zäunchen zur Begrenzung des eigenen Territoriums. Die Aussage einer anwesenden Camperin zu einem anderen Neuankömmling: „Ja, Sie können sich da hinstellen, wenn Sie sich anständig benehmen!“ lässt uns kurzerhand die Flucht ergreifen ...! Dann doch lieber alleine.

Mittlerweile ist der Himmel rabenschwarz, lange kann es nicht bis zum nächsten Wolkenbruch dauern. Wir finden einen gut befestigten Strandparkplatz entlang der vornehm wirkenden Ortschaft Sant Angelo. Meinetwegen kann es nun Wäschklammern regnen, wir sind niemandem im Weg, denn der gemeine Italiener ist grundsätzlich eher wasserscheu. Wir igeln uns ein und machen es uns gemütlich, die Nacht wird ungestört ruhig.

Und am nächsten Tag lacht wieder die Sonne als wäre nichts gewesen ... auf den fernen Bergen liegt allerdings der erste Schee! 








Mittwoch, 13. November 2019

Verwüstungen

Der Wind hat sich beruhigt. Wir überlegen, wie wir weiterfahren. Da es uns in dieser Gegend gut gefällt, möchten wir noch ein bißchen bleiben. 

Also fahren wir dazu noch einmal zurück in Richtung Marina di Pisticci und klappern unterwegs verschiedene Strände ab. 

Doch oje! Überall ist die Wucht der Naturgewalten sichtbar. Unterwegs sehen wir zahlreiche umgestürzte Bäume. Viele Strände sind gar nicht mehr da, die Parkplätze davor mit Wasser und Matsch überflutet. Derzeit ist es nirgendwo wirklich richtig schön. Der immer noch dunkle Himmel unterstreicht das düstere Szenario zusätzlich.

Schließlich landen wir wieder in Marina di Pisticci. Die Camper Gemeinschaft ist gerade dabei, sich wieder einzufinden. Alle haben das Unwetter gut überstanden.

Aber auch hier bietet der Strand einen betrüblichen Anblick. Viele der Strandbuden hat es getroffen, Dächer hat es fortgeweht, Betonplattenwege und -terrassen hat es wie Legosteine durcheinander gewirbelt, die Wellen haben viel Planzenreste angespült und damit nahezu die gesamte Strandfläche bedeckt, dadurch ist deutlich sichtbar, wie weit das Meer auf Land vorgedrungen ist. Und die immer noch anstehende Brandung ist eine unschön braun schäumende Brühe ...











Auch Kalabrien und Sizilien hat das Wetter der letzten Tage heftig getroffen. Wir sehen von überall traurige Bilder im Internet und von unseren Freunden ... schlimm.

Dienstag, 12. November 2019

Waschtag

Da wir diesen Tag also mehr oder weniger langweilig abwettern müssen, entscheiden wir uns kurzerhand nach Policoro zu fahren, dort soll es einen Selfservice Waschsalon geben.

Rasch werden wir fündig und staunen! Picobello sauber und tipptopp! Das Angebot riesig: von den modernen Waschmaschinen (10 und 16 kg) und Trocknern, bieten sie Kaffee, Kinderspielecke, Schließfächer, Steckdosen für Handy & Co., sogar ein Becken für Handwäsche und Nadel & Faden, falls mal was kaputt sein sollte. Toll. 













Dieser Salon verdient zu Recht seinen Namen: „Wash & Relax“, sogar Willi ist beschädigt:



Der Salon liegt in einer Sackgasse, dennoch ist auch für unseren Dicken genug Platz.



Alles in allem: volle Punktzahl von uns! 👍

40°12′17.65″N 16°40′16.35″E