Samstag, 29. Januar 2022

Heute dunkel

Einen einzigen Tag lang schien gestern wunderschön die Sonne, und man denkt: „Jaaa, aber jetzt ....!“ nur um keine 12 Stunden später wieder im Dunkeln zu sitzen. 

Der Morgen ist noch einigermaßen trocken, danach ist es nur noch nass, nass, und nass. Und - richtig: kalt! 

Nerven Euch unsere Wetterberichte ...?
Uns auch.






Mittwoch, 26. Januar 2022

Kalamata

Wir fahren nun doch weiter nach Kalamata. Auf ganz besonderen Wunsch einer einzelnen Dame, wählen wir allerdings nicht den Weg durch die Berge, sondern fahren drum herum. „Happy wife, happy life!“, pflegt Willi zu sagen. Sehr richtig.

Zeitgleich mit uns brechen auch Frauchen und Herrchen von Hannes auf mit selben Ziel wie wir, allerdings wollen sie die Bergstrecke nehmen. 

Unsere Strecke ist heute also etwas weiter, jedoch kommen wir auch auf einer Autobahn sehr viel bequemer voran als wir es uns auf der Bergstrecke vorstellen. Zeitlich dürfte es auch keinen großen Unterschied machen, zumal Autobahnen in Griechenland kaum befahren sind. Bei einer kurzen Mittagspause auf einem Rasthof fällt sofort die absolute Stille auf, die uns umgibt - in den 20 Minuten fahren gerade mal drei ganze Autos auf der Autobahn am Rasthof vorbei. 

Exakt drei Stunden später sind wir ziemlich relaxed am Ziel. Irgendwie ist es ein bißchen wie „nach Hause kommen“, wir kennen uns ja inzwischen ganz gut aus in dieser Gegend.

Unser erster Weg führt zu „unserem“ Chinaladen. Warum? Genau. Darum:



Anschließend stellen wir uns an „unsere“ Analipsi Beach, und fotografieren fortan die gleichen Schneeberge - nur eben von der anderen Seite. 



Beim letzten Büchsenlicht trifft übrigens auch Hundekumpel Hannes in Analipsi ein - sie mussten in den Bergen auf halber Strecke umdrehen, die Straße war nicht geräumt und ab einem gewissen Punkt nur noch mit Schneeketten befahrbar ...

Manchmal ist’s ja nicht schlecht, auf die Frau zu hören.





Dienstag, 25. Januar 2022

Schnee-Chaos

In fast ganz Griechenland schneit es! Sogar bei Sonja & Klaus in Drepano - während die Beiden allerdings auf dem Weg nach Patras zur Fähre sind, zum Glück! Sie schicken uns dieses Foto: 



Hätten sie heute nach Deutschland fliegen wollen, dann wären sie wohl wie viele andere in Athen gestrandet! Dort fällt so viel Schnee, dass überhaupt nichts mehr geht - unzählige müssen sogar die Nacht auf der Autobahn verbringen, weil der Verkehr völlig stecken bleibt! 

Bei uns in Asopós kriselt es nachts mal, liegen bleibt allerdings unten am Strand nichts, die Berge rundum erstrahlen jedoch morgens in neuem Weiß. Es bläst ein strammer Wind, der eiskalt in die Klamotten zieht. Einmal mehr freuen wir uns, dass unsere Winterkleidung kuschelig warm zuhause im Schrank liegt! Überwintern im Warmen geht anders ... oder so gesagt: Spanien wäre dieses Jahr die bessere Wahl gewesen:



Die Insel Kreta ist übrigens im „Lockdown“ - bis auf Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Tankstellen ist zwei Tage lang alles geschlossen ... nicht wegen Omikron sondern wegen ausgiebig anhaltender Schneefälle! Auf allen Straßen in Nord-Süd-Richtung ist wegen Schneemassen kein Durchkommen mehr und sie sind gesperrt. Eine verrückte Situation.


Eigentlich wollten wir heute weiterfahren nach Kalamata. Dafür müssen wir aber durch die Berge bis auf 1.500 Höhenmeter ... bei den hiesigen Serpentinen ohne Leitplanken gehe ich aber bei Eis und Schnee vehement in Streik!

Also bleiben wir noch in Asopós, wenigstens scheint die Sonne, und bei der täglichen Hunderunde wachsen uns saftige Orangen in den Mund. Das hat dann doch was.











Selbstverständlich nehmen wir nur die, 
die schon auf dem Boden liegen.


Sonntag, 23. Januar 2022

Asopós

Wir müssen dringend bunkern, wir sind so leer gefuttert, dass sogar die Grundnahrungsmittel zur Neige gehen, Gas brauchen wir auch.

Mit etwas Bedauern verlassen wir unseren schönen Stellplatz bei Monemvasia und fahren weiter. Nachdem wir alle Lücken wieder aufgefüllt haben, landen wir in Asopós. Hier gibt es einen kleinen Strand, eine geschlossene Strandtaverne und deren derzeit verwaisten Parkplätze.

Filías Welpenkumpel Hannes ist auch mit seinen Leuten hier, sonst niemand. Also bleiben wir.

Die Hunde freut es! Ausgiebig wird gespielt und getobt, bis lautes Gejammer jäh Einhalt gebietet: der arme Hannes ist in vollem Schwung vor ein großes Stück Treibholz, welches am Strand liegt, gerannt. Er hat sich dolle weh getan, gebrochen ist wohl nichts, aber doch so heftig geprellt, dass Hannes humpelt. Einen Tag später lädt ein Grieche den Holzklotz in sein Auto und fährt damit weg. Das hätte er mal besser früher gemacht. Hannes, der arme Kerl hat jetzt jedenfalls erst einmal Spielpause ... obwohl er doch sooo gerne möchte.

Filía hat sich auch „einen geleistet“: Madame hat sich beim Raufen einen Milchreißzahn abgebrochen! Rambo-Lady. Hoffentlich fällt die Wurzel noch aus, wenn der neue Reißzahn schiebt ...!

Sonst gibt es nicht viel Neues. Dass es uns hier zu kalt ist, haben wir ja schon hinlänglich beschrieben ... 




















Mittwoch, 19. Januar 2022

Kleine Welpenschule

Am unserem Strand von Monemvasia treffen sich zufällig zwei deutsche Camper, die beide unlängst einen kleinen griechischen Rüden aufgenommen haben - nun stellen sie fest: es sind Brüderchen aus derselben Vermittlung: Hannes & Rio.

Die beiden sind etwa gleich alt wie Filía - sie als einziges Mädel natürlich sofort Objekt der Begierde! Zuweilen wird es etwas ruppig von Seiten der Buben ... so wie im richtigen Leben 😂 

Aber so wie Filía einsteckt, kann sie auch austeilen. Für rechtzeitigen Einhalt, wenn es zu bunt wird, sind ja immer noch Frauchen und Herrchen da.









Ansonsten entwickelt sich Filía prima! Sie wächst und gedeiht - bei ersterem reiben wir uns jeden Morgen verwundert die Augen! Wir glauben, das macht sie nachts heimlich! Mittlerweile bringt das kleine Fräulein knappe 14 Kilogramm auf die Waage! Mal eben schnell schnappen und wegtragen war gestern ... Zum Vergleich: Benny wiegt 17,5 Kilo.

Filía ist sehr gelehrig, sie versteht schnell und macht bei den Standardübungen zum Grundgehorsam brav mit - noch unter der Voraussetzung, dass wenig Ablenkung in der Nähe ist. Sind Hannes und Rio in Sichtweite, wird es natürlich sofort schwierig. Aber bis jetzt ist alles in grünen Bereich und wir sind sehr zufrieden.

Zusammen mit Benny klappt es auch sehr gut. Jeder hat zwischendurch mal seine Rückzugsorte, aber auch da sehen wir vom jeweils anderen Akzeptanz. Besser geht es eigentlich nicht.

Mittlerweile werden auch unsere Gassirunden etwas größer und auch in sofern entspannter, als dass die beiden friedlich nebeneinander her laufen, ohne ständig ein Knäul zu bilden wie am Anfang.

















Jetzt könnte es verflixt noch eins nur endlich mal etwas wärmer werden im Lande der alten Griechen ...!!! Aber im Gegenteil! Für die kommenden Tage sind die Aussichten noch mieser: es sind Minusgrade im Anmarsch zusammen mit Wind, Wind, Wind ... und sogar Schnee bis in die Niederungen! 😱🥶🥴




Montag, 17. Januar 2022

Monemvasia





Von unserem Stellplatz haben wir eine schöne Aussicht auf die kleine Insel, die der Ortschaft Monemvasia vorgelagert und über einen künstlichen Damm mit ihr verbunden ist. Man nennt sie auch „Gibraltar des Ostens“. Auf der Insel selbst liegt die historische Altstadt, auf ihrem Gipfel die byzantinische Kirche Agia Sofia, beides sehr schön anzusehen - wir waren 2011 schon einmal mit unserem Segelschiff hier, der kleine Hafen ist übrigens heute völlig leer, „unsere“ Schildkröte paddelt allerdings noch darin herum.

Diesmal unternehmen wir mit dem Roller einen Ausflug nach Monemvasia und gehen einkaufen, den Besuch der Altstadt heben wir uns „für die Tage“ auf - ein Fehler, denn das Wetter spielt leider überhaupt nicht mehr mit. 




Freitag, 14. Januar 2022

Höhenflug

... und damit meine ich heute ausnahmsweise mal nicht die Corona-Inzidenz!

Wir brechen in Leonidio auf. Beim abschließenden Ver- und Entsorgen erzählt uns der Platzwart, dass es eine neue Küstenstraße bis Kyparissi gäbe, die noch in keiner Karte und auch nicht bei Google verzeichnet sei. Das klingt doch nicht schlecht, wir starten also Richtung Süden. 

Nur wenige Kilometer geht es an der Küste entlang bis zu einem kleinen Fischerdorf, ehe wir doch zunächst ins Landesinnere abbiegen müssen. Und es geht in die Berge! Über enge Serpentinen schrauben wir uns hinauf bis auf ca. 650 Meter über den Meeresspiegel. Mit jeder genommenen Kurve und Steigung ist klar, das müssen wir auch irgendwo wieder runter ... schööön langsam und möglichst bremsenschonend! 











Nach einer gefühlten Ewigkeit, aber nur 30 gefahrenen Kilometern sind wir in Fokiano zurück auf Meereshöhe. Fokiano ist eigentlich kein Ort, sondern besteht aus einer Taverne am Strand und nicht mehr als vier weiteren Häuser. Wir machen kurz Rast.












Aber ab hier beginnt die neue Küstenstraße. Der Campingplatz Besitzer hat nicht übertrieben: gefühlt autobahnähnlich breit sind die nächsten 20 Kilometer in die steil abfallenden Küstenhänge gesprengt. Obwohl auch sehr kurvig, läßt sie sich direkt bequem fahren. Bis jetzt ist uns übrigens kein Mann, keine Maus und kein anderer Verkehrsteilnehmer begegnet!










Kaum haben wir aber diese 20 „neuen“ Kilometer zurückgelegt, zack - vorbei mit „bequem“! 

Von jetzt auf sofort ist unsere Straße nur minimal breiter als der OCEVI! In Kyparissi und auch den folgenden Dörfern halte ich nicht nur einmal den Atem an, als könne ich uns damit schmaler machen ...









Im Märchen hieß es jetzt: „... und wenn sie nicht gestorben sind, dann kurven sie noch heute!“ Die noch zu fahrenden 48 Kilometer bis zu unserem heutigen Ziel ziehen sich noch einmal endlos. 



Immer wieder geht es hoch in die Berge und immer wieder hinab, mehr als einmal wundern wir uns, dass in dieser Einöde tatsächlich hier und da Menschen leben. Entweder man ist schicksalhaft hierher geboren, oder aber muss das wirklich wollen ... über diese Straßen ist man nicht mal eben schnell in die nächste Großstadt gefahren, abgesehen davon, dass es hier nirgends Großstädte gibt. 

Und dann wiederum: auch wenn Siedlungen nur aus ein paar wenigen versprengten Häusern bestehen, man sieht sprichwörtlich überall die prunkvollsten Kirchen quasi umgeben von nichts ...



Schlussendlich brauchen wir heute für 80 Kilometer gute 5 Stunden. Unsere beiden Fellnäschen meistern die Fahrt übrigens mit Bravour: gemütlich aneinander gekuschelt schlafen sie trotz des ganzen auf und ab, und hin und her.

Kurz vor Monemvasia parken wir für heute am Strand. Und ich lobe Willi, wie souverän er unser Strassenschiff die heutige Strecke gefahren ist. Ich persönlich muss allerdings eingestehen, dass heute nicht zu meinen Lieblingstagen dieses Winters zählt: wenn es ohne Leitplanken neben uns gefühlt senkrecht bergab geht oder wir beinahe an den Balkonen der Wohnhäuser hängen bleiben - alles nicht meins.
Mädchen halt ... 🤷‍♀️😂







Übrigens, um den Kreis zu schließen zum Eingangssatz: die Inzidenz in Griechenland sinkt! Von 2.500 auf 1.780 - das ist immer noch hoch, aber wenigstens geht die Tendenz abwärts! Daumendrücken, dass es so bleibt!