Dienstag, 22. Oktober 2019

Kalo Nero

Nach dem Besuch der Kläranlage, Einkaufen und Gastanken kehren wir Kalamata den Rücken. Wir verlassen den Messianischen Golf, überqueren den „linken Finger“ des Peloponnes und landen an der Westküste.

In dem kleinen Badeort Kalo Nero finden wir einen Platz am Strand ... und auch der ist zum Heulen schön! Wir sind zwar nicht alleine, etwa zehn andere Camper stehen hier schon, aber so ist das: gleiches Recht für alle. 

Wir werden freundlich empfangen, und heute Abend genießen wir erstmals den Sonnenuntergang über dem Meer - zwischen uns und dem Horizont liegt nichts als Wasser! 

Romantik pur - Willi kann das! 















Genau unter der Sonne liegt Marzamemi, Sizilien! 
Entfernung 588 Kilometer.





Nach diesen herrlichen Bildern haben wir Lust, essen zu gehen. Unsere Nachbarn empfehlen eine Taverne in der Nähe. Als wir davor stehen, stuzen wir: hier waren wir schon einmal! 

Damals (2010) hatten wir hier eine etwas anstrengende Deutsche kennengelernt, die den ganzen Abend gebetsmühlenartig von Griechenland geschwärmt hat - und wir konnten ihr nur stirnrunzelnd und ungläubig zuhören ...

Denn kurz zuvor hatte die Marina Messolonghi unser Schiff an Land gestellt und umfallen lassen. CAPELLA hatte drei Löcher und einen Riss im Rumpf, einen abgerissenen Großbaum, eine gebrochene Genuarollanlage, eine zerstörte Reeling, den Süllrand verbogen, im Inneren an der Aufschlagstelle völlig zertrümmerte Schränke und Möbel und viele Kleinigkeiten mehr. Wochenlang konnte und wollte uns seinerzeit niemand helfen, geschweige denn (bis heute!!!) für die fast 30.000 Euro Schäden am Schiff aufkommen! Wen wundert es also, dass wir Griechenland damals ziemlich doof fanden?

Heute gefällt es uns sehr gut hier: die Atmosphäre ist nett, der Wirt sehr freundlich, das Essen lecker, die Preise unschlagbar. Die Taverne befindet sich auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände. Die kleine Schmalspurbahn fährt jedoch schon lange nicht mehr, dafür hat man die stillgelegten Schienen irgendwie nett integriert - wir sitzen beim Essen quasi auf „Gleis 1“. Allerdings sind wir außer ziemlich dreist bettelnden Katzen die einzigen Gäste, oder aber wir sind für griechische Verhältnisse einfach zu früh. Wie auch immer:

„Hier ist es schön, hier bleiben wir!“













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