Mittwoch, 30. Oktober 2019

Αντίο ελλάδα.

Nach einem gemütlichen Frühstück, einem letzten Einkaufen, dem Besuch der Kläranlage und zwei Stunden Wartezeit vor den Toren von Patras vergeht der Tag doch irgendwie schnell. 

Drei Stunden vor Abfahrt finden wir uns im Hafen ein, klarieren unsere Tickets und werden dann vom Zoll sehr gewissenhaft von innen und außen durchsucht. Man guckt, ob wir Flüchtlinge an Bord haben und ist dabei wirklich äußerst gründlich, insbesondere weil wir einen nicht überall einsehbaren Zwischenboden haben, aber auch in alle Schränke und sogar den Kühlschrank möchte man einen Blick werfen ... wer weiß, was die bereits alles erlebt haben. Bereitwillig öffnen wir alle „Löcher“, die sich öffnen lassen und dürfen schließlich passieren.

Unser Schiff ist schon da, der Andrang davor hält sich  in Grenzen, pünktlich auf die Minute dürfen wir über die Rampe rollen, und heute stehen wir direkt vor den Schiffsluken, das ist sehr viel schöner als auf der Herfahrt. 

„Adio Hellas!
Es war wider Erwarten sehr schön hier! 
Wir kommen wieder!“ 


... und pünktlich zu unserer Abreise verdunkelt sich das Wetter, es fängt an zu blitzen und donnern.















Dienstag, 29. Oktober 2019

„Ionion Blue“ bei Manolada

Wir fahren weiter. Gut 50 Kilometer vor Patras finden wir in „Park4Night“ einen Stellplatz, der V+E anbietet - warum also nicht ansehen, bevor wir uns dem Getümmel in Patras aussetzen.

Wir finden eine Privatgelände vor, auf welchem WoMo‘s kostenlos (!!!) stehen dürfen. Natürlich sieht es der Besitzer gerne, wenn man in seine Taverne einkehrt  - nirgends wird jedoch darauf hingewiesen oder man in irgendeiner Form genötigt. Im Gegenteil, die anwesenden Wohnmobilisten loben von sich aus die Küche in höchsten Tönen, und nach erfolgreichem Test, können wir uns bedingungslos anschließen. 

Man hat vom Stellplatz zwar keinen Meerblick, aber die vorhandene Waschmaschine - gut versteckt zwischen freilaufenden Hühnern und in der Sonne dösenden Katzen - ist für uns Grund genug zu bleiben. Alles ist etwas rustikal und rudimentär, aber okay. Nur die Entsorgung entpuppt sich als gut für Kassetten, aber ungeeignet für große Tanks.

Der nahe und feine Sandstrand lädt uns bei spiegelglattem Wasser noch einmal zum Baden ein ... und erneut bedauern wir ein bißchen, dass morgen unsere Fähre geht. 






















Sehr schön war‘s!

Wir haben die Tage in Kalo Nero zusammen mit Anne & Willi sehr genossen, das Wetter ein Traum, die Wassertemperatur noch bei 26 Grad, der Stellplatz am Strand eine Idyll unter Bäumen, einfach herrlich!





Doch es kommt der Tag des Abschieds: Anne & Willi nehmen heute Abend die Fähre Richtung Heimat, wir morgen, vorher machen wir noch einige Erledigungen, wo in Patras die Kläranlage und eine Waschmaschine ist, haben wir bereits ausbaldowert.

Fast tut es uns Leid, schon wegzufahren, und wir hatten ernsthaft mehrere Gedanken daran verschwendet, unseren Griechenlandaufenthalt zu verlängern. Einzig die Tatsache, dass „Camping-an-Bord“ nur bis zum 31.10. des Jahres angeboten wird, lässt uns an unseren Plänen  festhalten. 

Unser Trost jedoch: vor uns liegen noch schöne Wochen in Süditalien und Sizilien ... wir müssen noch nicht nach Hause!


Sonntag, 27. Oktober 2019

“Steinreich”, Stein-Reich, steinreich

Am Strand von Kalo Nero hat jemand Steinmännchen aufgestellt! Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Idee, die anderen Freude bereitet - und darüberhinaus wirklich putzige Fotomotive sind, vor allen Dingen im weichen Licht des Sonnenuntergangs.


















Apropos Steine:

Zu meiner großen Begeisterung liegt auch der Strand von Kalo Nero voller schöner Kieselsteine, die geradezu danach rufen, eingesammelt zu werden. Ich bin immer noch fleißig am malen, diese Kieselsteine könnten echt zur Passion werden. Allerdings sehe ich ein, dass ich auf Dauer nicht alle mitschleppen kann. Also finden sie am Fuße des uns Schatten spendenden Baums einen Platz, und sind von dort rasch wieder verschwunden!

Anne & Willi haben inzwischen zu uns aufgeschlossen und unsere Camper stehen Seite an Seite, und Willi hat meine Steinchen sofort (für sich!) entdeckt! Wie nett: die, die in Kalo Nero entstehen, reisen also nun weiter nach Düsseldorf. Das freut mich!






Freitag, 25. Oktober 2019

Winter is coming ...

Wochenlang hat uns Griechenland mit sommerlichem Badewetter verwöhnt, jetzt es plötzlich früh morgens mit nur noch 13 Grad in kurzen Hosen richtig kalt - ich bin fast ein bißchen erschrocken! :-)

Doch wir jammern auf hohem Niveau, denn tagsüber freuen wir uns immer noch über angenehme 28 Grad. Nach Hause wollen wir also noch lange nicht.

Wir stehen nach wie vor in Kalo Nero und warten auf Anne & Willi. Sie haben ihren Segelkutter LEEV LINDA winterfest gemacht und brechen mit dem Wohnmobil heute in Kalamata auf. 

Wenn wir dann zusammen weiterfahren, lassen wir in Kalo Nero etwas zurück:





Dienstag, 22. Oktober 2019

Kalo Nero

Nach dem Besuch der Kläranlage, Einkaufen und Gastanken kehren wir Kalamata den Rücken. Wir verlassen den Messianischen Golf, überqueren den „linken Finger“ des Peloponnes und landen an der Westküste.

In dem kleinen Badeort Kalo Nero finden wir einen Platz am Strand ... und auch der ist zum Heulen schön! Wir sind zwar nicht alleine, etwa zehn andere Camper stehen hier schon, aber so ist das: gleiches Recht für alle. 

Wir werden freundlich empfangen, und heute Abend genießen wir erstmals den Sonnenuntergang über dem Meer - zwischen uns und dem Horizont liegt nichts als Wasser! 

Romantik pur - Willi kann das! 















Genau unter der Sonne liegt Marzamemi, Sizilien! 
Entfernung 588 Kilometer.





Nach diesen herrlichen Bildern haben wir Lust, essen zu gehen. Unsere Nachbarn empfehlen eine Taverne in der Nähe. Als wir davor stehen, stuzen wir: hier waren wir schon einmal! 

Damals (2010) hatten wir hier eine etwas anstrengende Deutsche kennengelernt, die den ganzen Abend gebetsmühlenartig von Griechenland geschwärmt hat - und wir konnten ihr nur stirnrunzelnd und ungläubig zuhören ...

Denn kurz zuvor hatte die Marina Messolonghi unser Schiff an Land gestellt und umfallen lassen. CAPELLA hatte drei Löcher und einen Riss im Rumpf, einen abgerissenen Großbaum, eine gebrochene Genuarollanlage, eine zerstörte Reeling, den Süllrand verbogen, im Inneren an der Aufschlagstelle völlig zertrümmerte Schränke und Möbel und viele Kleinigkeiten mehr. Wochenlang konnte und wollte uns seinerzeit niemand helfen, geschweige denn (bis heute!!!) für die fast 30.000 Euro Schäden am Schiff aufkommen! Wen wundert es also, dass wir Griechenland damals ziemlich doof fanden?

Heute gefällt es uns sehr gut hier: die Atmosphäre ist nett, der Wirt sehr freundlich, das Essen lecker, die Preise unschlagbar. Die Taverne befindet sich auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände. Die kleine Schmalspurbahn fährt jedoch schon lange nicht mehr, dafür hat man die stillgelegten Schienen irgendwie nett integriert - wir sitzen beim Essen quasi auf „Gleis 1“. Allerdings sind wir außer ziemlich dreist bettelnden Katzen die einzigen Gäste, oder aber wir sind für griechische Verhältnisse einfach zu früh. Wie auch immer:

„Hier ist es schön, hier bleiben wir!“













V+E

Am neunten Tag beschließen wir uns von Analipsi zu verabschieden und weiterzufahren, es war wirklich traumhaft schön hier. Wir haben noch keine 100 Meter zurück gelegt, da stürzt sich unser friesischer WoMo Nachbar auf unseren gerade geräumten Platz ... wir müssen wirklich lachen, seine Aussicht war vorher exakt die selbe.

Zunächst geht es für uns ein Stück zurück Richtung Kalamata. Wir möchten unsere Abwasser- und WC-Tanks leeren. 

Frischwasser findet man in Griechenland eigentlich an jeder Ecke. Entsorgungsstellen sind dagegen eher sehr rar - zumal wir mit unserem OCEVI vorhandene Campingplätze oft gar nicht anfahren können, weil wir zu groß sind. 

Also haben wir uns angewöhnt, in der Nähe von größeren Städten in Google Earth nach Kläranlagen zu suchen, deutlich aus der Vogelperspektive an den kreisrunden Becken zu erkennen.

Bisher hat das prima geklappt, zumal wir ja auch etwas größere Mengen an Bord haben. Die Verständigung geht nur mit Händen und Füßen, Und in Kalamata scheint man zunächst zu denken, wir hätten uns mitten in die Pampa verfahren und erklärt uns dauernd auf Griechisch den Weg in die Stadt, ehe wir pantomimisch unser Anliegen klar machen können. Wir möchten uns mit ein paar Münzen erkenntlich zeigen, sie springen fast erschrocken zurück und nehmen außer einem Händedruck zum Dank nichts an.

Sie sind wirklich nett, die Griechen! 
(Da, ich hab‘s schon wieder gesagt!)





Für Reiseinteressierte hier die Koordinaten:

Kalamata:
37°02′21.09″N 22°03′34.36″E

Navplio:
37°35′39.66″N 22°46′52.71″E

Patras:
38°12′17.33″N 21°42′47.29″E

Nachtrag:
In Patras nimmt man den Inhalt unserer Schmutzwasser- und WC-Tanks nur ungern an. Zunächst ist man etwas abweisend, dann aber doch sehr freundlich. Die Tatsache, dass wir unseren Kram nicht einfach in die Landschaft schütten, rechnen Sie uns offenbar hoch an und ist letztendlich ausschlaggebend, dass man uns doch einen Deckel öffnen. Währenddessen bekommen wir erklärt, warum sie Camper nicht annehmen dürfen: sie unterliegen strengen Reglements - in ihren Abwässern darf keine Chemie enthalten sein. Wir zeigen dem Herrn unseren Eimer „Ammovit“ und er ist begeistert - dieses Zeug benutzen Kläranlagen selbst. Für das nächste Mal werden wir aber dennoch gebeten, die

Wastewater Plant in Aigio anzufahren 
38°15′45.88″N 22°04′26.03″E
(ca. 30 Km von Patras Richtung Athen entfernt)



Montag, 21. Oktober 2019

Festgewachsen

Es ist so schön hier, wir mögen uns nicht vom Fleck bewegen! Also machen wir genau das - heute ist Tag acht!

Morgens ist das Meer immer ruhig und glatt, genau die richtigen Bedingungen für das SUP und zum paddeln. Benny macht seine Sache immer besser, inzwischen kann Frauchen auch schon mit ihm an Bord stehen, brav bleibt er liegen und hängt gelegentlich gelassen ein Pfötchen ins Wasser. 











Auch wenn obiges Foto den Eindruck erweckt, wir stünden ganz alleine hier, so haben wir doch nette Gesellschaft: wir lernen Traudel & Steffen kennen, und so manchen Abend hocken wir nett zusammen, mal kocht Willi, mal spielen wir ein namenloses, aber lustig spannendes Würfelspiel. 





Allerdings werden die Tage merklich kürzer und die Abende frischer, aber unsere herrlich sonnigen Tage sind natürlich kein Vergleich zu dem heimischen Schmuddelwetter. 

Und eines Abends höre ich mich selbst doch wirklich aussprechen: „Ach, es ist schön in Griechenland!“ Wer hätte das nach 2010 jemals (von mir!) gedacht ...?

Und übrigens: am Strand liegen doch tatsächlich immer noch Steine ...






Donnerstag, 17. Oktober 2019

Zeitvertreib

An der Analipsi Beach liegen schöne weiße Kieselsteine in allen Größen im Sand ... und regen meine Kreativität an. Leider haben wir nur einen einzigen dicken Eddingstift an Bord - im nächsten China-Laden werde ich das ändern, grins!




Nachtrag 20.10.

Wir stehen immer noch an der Analipsi Beach, und der Strand liefert garantierten Nachschub an Kieselsteinen. Allerdings entgeht mir nicht der schräge Blick meines Captains, dem langsam schwant, dass die alle mitfahren müssen!   :-D