Er ist also plötzlich da, der Tag des Abschieds. Unsere kleine Reisegemeinschaft löst sich auf: nach dem Frühstück machen sich Birgit und Ralf auf den Weg nach Palermo, für abends ist ihre Fähre nach Genua gebucht. Auch Petra & Gunther verabschieden sich, sie fahren weiter auf ihrer Sizilienrundreise, also zunächst auch Richtung Palermo. Wir hingegen haben vor, noch ein/zwei Tage in Macari zu bleiben und dann in zügigen Schritten an die Südost-Ecke Siziliens zurückzukehren.
Auf einmal sind wir also allein, ein ganz neues Gefühl auf der diesjährigen Tour ...
Wir laden die Fahrräder aus und radeln in das nahe gelegene Örtchen Casteluzzo, um ein paar kleinere Einkäufe zu erledigen.
Kaum sind wir unterwegs, da erreicht uns von Birgit folgende Nachricht:
Ach Du Schande! Es qualme am Hinterrad auf der Beifahrerseite, das Rad bzw. die Felge seien heiß ...
Petra & Gunther sind sehr viel näher bei Birgit & Ralf, lieberweise fahren sie sofort zu ihnen. Gunther ist technisch sehr versiert und hat nahezu alles an Werkzeug dabei. Er demontiert das fragliche Rad - Ergebnis und nächste Nachricht von Birgit:
"Bremsbeläge komplett weg, Radlager kaputt"
Oh nein ...!
Mittlerweile sind wir mit den Fahrrädern zurück am OCEVI und haben zusammengepackt. Natürlich setzen wir uns jetzt nicht gemütlich in die Sonne, sondern fahren zu den anderen. Sie stehen rund 50 Kilometer vor Palermo.
Als wir bei ihnen eintreffen, ist das Rad bereits wieder montiert und inzwischen abgekühlt. Wir beschließen, den Versuch zu wagen und vorsichtig nach Palermo weiter zu fahren, Petra & Gunther hingegen verabschieden sich erneut, sie fahren Balestrate an. "Vielen Dank für Eure Hilfe!"
Birgit & Ralf und wir also zurück auf die Autobahn und langsame Fahrt nach Palermo. Bremswirkung ist noch vorhanden, strapazieren tun wir die Bremsen natürlich so wenig wie möglich.
Wir kommen gut an, fahren von der Autobahn ab und - so schnell haben wir nicht geguckt - da haben wir uns auch schon verfranzt und geraten so richtig mitten hinein in das palermitanische Chaos! Enge und winklige Straßen, Verkaufsstände beidseits der Fahrbahn, kreuz und quer parkende Autos, Motorroller von rechts, von links, von überall, wegweisende Hinweisschilder Fehlanzeige, Einbahnstraßen zwingen uns immer wieder zu Richtungsänderungen ... Aber: näher dran kann man Palermo nicht erleben! Birgit hinter uns im Schlepptau findet das verständlicherweise im Augenblick gar nicht lustig ...
Es dauert etwas, aber wohlbehalten erreichen wir den Fährhafen. Telefonisch klären wir jetzt die Situation mit dem ACE, Hilfe warte bei Ankunft in Genua, heißt es.
Mehr können wir für Birgit & Ralf an dieser Stelle nicht tun und so verabschieden uns noch einmal.
Wir wollen nicht in Palermo stehen bleiben, sondern fahren wenige Kilometer zurück an den Strand von Balestrate und -tadaaa- stehen in Gesellschaft von Petra und Gunther! Dies gibt wohl ein Abschied auf Raten ...
Jedenfalls hätten wir alle unserer Birgit einen sehr viel schöneren Urlaubsabschuss gewünscht und hoffen nun, dass sie & Ralf eine gute Überfahrt haben - und dass in Genua mit der Reparatur alles reibungslos klappt!
Toi, toi, toi !
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