Freitag, 29. Oktober 2021

Plötzlich (fast) allein

Egal mit wem wir sprechen: so gut wie alle sind auf dem Weg nach Patras, die letzten Fähren des Jahres zu erwischen, die noch „Camping an Bord“ anbieten. 

Dort dürfte das Gedränge derzeit groß sein, denn zusätzlich zu dem hohen Rückreiseverkehr lag gestern Abend eines der Fährschiffe brennend im Hafen von Patras und ist folglich ausgefallen ... Zu Schaden ist zum Glück niemand gekommen. 

Merklich lichten sich unter den Zurückbleibenden die Reihen der Wohnmobile - von anfangs gut 20 Fahrzeugen sind wir plötzlich mit einem weiteren Camper alleine. Von „zu viel“ in jetzt irgendwie doch auf einmal „zu wenig“ - da findet ja niemand mehr meine ausgelegten Steine, die hier in den letzten Tagen entstanden sind ...!










Donnerstag, 28. Oktober 2021

Gleicher Ort - zwei Jahre später

An der Analipsi Beach lernten wir vor zwei Jahren Traudel & Steffen kennen - und siehe da: auch dieses Jahr sind sie wieder hier! 

Das ist aber nett! Wir freuen uns, die Zwei wiederzusehen und dass sich vor allem Traudel noch guter Gesundheit erfreut mit Mitte Achtzig! 

Leider ist das Wiedersehen nur kurz, die Beiden stehen vor der Heimreise. Beim nächsten Mal sprechen wir uns besser ab, Ehrenwort!




Mittwoch, 27. Oktober 2021

Fair-Use-Policy

So oft waren wir bereits mehrere Monate am Stück im europäischen Ausland unterwegs, und hatten noch nie damit Berührung: der Fair-Use-Policy, die nach 4 Monaten im Ausland die Datennutzung einschränkt bzw. diese fortan richtig saftig teuer werden läßt.

Da Willi bereits den ganzen Juli in Griechenland war, erhält er nun die schriftliche Aufforderung, sein Nutzerverhalten innerhalb einer kurzen Frist zu ändern. Diese vier Wochen im Juli  hatten wir irgendwie nicht so „auf dem Schirm“ ...

Es hilft ja nichts, wir brauchen also eine lokale Alternative. Telefon-Shops gibt es nur in größeren Städten, also fällt mit Kalamata die Entscheidung für unsere weitere Reiserichtung. Chabos würden sagen: „Ihr schlagt Haken wie die Hasen ...!“ Ist dieses Jahr aber auch tatsächlich so. 

Wie auch immer: Bei dieser Gelegenheit freuen wir uns, Anne & Willi wiederzusehen, sind mit unseren Internet Angelegenheiten erfolgreich und landen anschließend, weil es so schön war ... an der Analipsi Beach! 


Für Interessierte: COSMOTE bietet 50 GB für 25 €




Montag, 25. Oktober 2021

Tränen ...

Es war klar, dass der Tag kommen würde, an dem wir weiterfahren. 

Metaxi war seit ein paar Tagen nicht mehr da. Dafür hat Ouzo umso mehr unsere Nähe gesucht, sich über jeder Spielrunde mit Benny, über jeden gefüllten Napf und über jede Zuwendung gefreut. 

Wir wissen, wie gefährlich es ist, solche Hunde in sein Herz zu lassen, dennoch kann man sich nicht dagegen wehren. Mehr als einmal ertappen wir uns bei Überlegungen, wie wir Ouzo mitnehmen könnten. Sie enden leider immer in der Erkenntnis, dass wir ihm keinen Gefallen tun würden, ihn “einzusperren” - weder ins Wohnmobil noch zuhause in eine Wohnung. Vorsichtige Versuche, ihn mal ins Fahrzeug zu locken lehnt er ab. 

Und so kommt unweigerlich der Tag, an dem wir Abschied nehmen und Ouzo in seiner Heimat zurück lassen. Ein trauriger Tag. Der Verstand weiß, dass es die richtige Entscheidung ist. Das Herz sagt was anderes. Es fließen Tränen ...






Samstag, 23. Oktober 2021

Steinchen

Als wir in Kalo Nero ankamen, lagen nur wenige Kieselsteine am Sandstrand. Erst der starke Seegang in den ersten Tagen hat sie zu Tausenden an Land gespült. Ein wahres Eldorado für mich! 










Donnerstag, 21. Oktober 2021

Ouzo & Metaxi

Solange das Wetter herrlich ist, verplempern wir ungern einen Tag mit Fahren. Folglich stehen wir immer noch in Kalo Nero. Jeden Tag werden es weniger Camper, offenbar reisen doch viele Ende Oktober mit der letzten Möglichkeit von „Camping an Bord“ nach Hause. Über Winter wird dieser Service nämlich eingestellt.

Je länger wir in Kalo Nero stehen, umso mehr werden wir von den beiden ortsansässigen Streunern adoptiert! Richtig gelesen: nicht wir adoptieren sie, sondern sie uns! 

Es sind zwei kleine Kälber! Wir haben ihnen Namen gegeben: Ouzo und Metaxi. Ouzo bringt geschätzt 35 Kilo auf die Waage, Metaxi, das Weibchen sogar noch mehr. In Beiden steckt eine gute Portion Hütehund, und ein gesegneter Appetit! Natürlich bekommen sie von uns was, zwei Dosen a 800 Gramm verschwinden wie nix - in jeden, täglich! Uns ist das Recht, denn Benny verschmäht das aus Deutschland mitgeschleppte Nassfutter und will derzeit lieber Crocs. 

Durch das Füttern haben uns die zwei natürlich ins Herz geschlossen - und werden zuweilen ganz schön aufdringlich und fordern vehement Streicheleinheiten ein. Benny sieht das alles sehr gelassen, spielt gerne mit beiden, guckt aber langsam leider auch ein paar Unarten ab ... da muss Frauchen dann wieder dran arbeiten. 


















Ouzo, der ist übrigens kastriert, bei Metaxi kann ich es nicht sagen, da sie mich nicht so genau gucken läßt. 




Dienstag, 19. Oktober 2021

„So“ wollten wir das!

Das schöne Wetter ist zurück! Gleich sieht die Welt wieder ganz anders aus! Herrlich. 

Wir nutzen die wärmende Sonne zum Trocknen unserer dauernassen Fußmatten, freuen uns über stimmungsvolle Sonnenuntergänge, machen kleinere Rollerausflüge in die nahe Umgebung, springen in das inzwischen wieder fast spiegelglatte Meer und faulenzen einfach am Strand, wo Benny übrigens mit einem ortsansässigen Streuner Freundschaft schließt, den wir „Ouzo“ taufen. 
























Samstag, 16. Oktober 2021

Deutscher Sommer zwei Punkt null

Eigentlich hatten wir uns das griechische Wetter anders vorgestellt, nachdem wir schon den ganzen deutschen Sommer daheim im Regen gehockt haben ...

Aber ja doch, wir jammern auf hohem Niveau - das wissen wir. Gestern Abend konnten wir im lokalen TV Bilder von den zahlreichen Überschwemmungen und Hochwasserschäden überall in Griechenland sehen. So gesehen geht es uns natürlich richtig gut. 

Griechisch blauer Himmel wäre uns aber dennoch langsam wieder lieber.













Freitag, 15. Oktober 2021

Der Anker hält!

Am nächsten Tag lichten sich die Reihen in Kalo Nero. Wir ziehen um: verlassen unseren schönen, aber sehr exponierten Stellplatz, und parken am Rande der Campercommunity. 

Hier stehen wir nun mit dem Heck zum Wind und nicht mehr mit der Breitseite. Denn der Wind frischt auf und soll noch heftiger werden.

Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich der stete Wellenschlag am Strand in eine tosende Brandung, das Farbspiel der Elemente durchaus beeindruckend. Wir sind froh, „dass der Anker hält!“










Kalo Nero

Wir klappern ein paar Stellen ab, finden aber auf Anhieb nichts schönes. Und so landen wir nachmittags in Kalo Nero ...

Ach Du lieber Himmel ...!!!!! 

Entsetzt schlagen wir die Hände über dem Kopf zusammen: ein Wohnmobil am anderen, Tür an Tür, press Seite-an-Seite! Und damit nicht genug: entlang der Straße und rund um den kleinen Friedhof stehen sie auch! Wir zählen sie nicht, wissen aber auch so: too much!

Zudem gießt es gerade in Strömen ... unsere Stimmung ist etwas im Keller. So macht das langsam keinen Spaß mehr.

Dennoch haben wir Glück und finden abseits dieser Wagenburg ein freies Plätzchen, wo wir fast alleine sind. Zwar halten wir uns gut von der Abbruchkante zum Strand fern, stehen aber letztendlich gut, und das Wetter ist anhaltend schlecht, aber harmloser als angekündigt. Insgesamt erinnert es aber derzeit stark an den deutschen Sommer 2021.










Dort wollten wir eigentlich hin:








Donnerstag, 14. Oktober 2021

Wetterwarnung

Abends macht es plötzlich auf allen Handys „... bing ... bing ... bing...!“ und mit „allen Handys“ meine ich das wörtlich, egal ob auf einheimischen oder ausländischen Rufnummern. Das griechische Amt für Zivilschutz gibt eine Wetterwarnung für unsere Region heraus. 

Wir sind ein Stück weit beeindruckt, dass ein Warnsystem hier in Griechenland offenbar perfekt funktioniert, wohingegen sich Deutschland diesbezüglich ja eher ein Armutszeugnis ausstellen muss ...!

Eine Wetterwarnung an sich ist jetzt aber weniger lustig. Es wird Starkwind, aber noch mehr Starkregen erwartet. Wir stehen noch auf dem Campingplatz, der Untergrund ist sandig, rundum hohe Bäume. Unserem Gefühl nach möchten wir hier nicht stehen bleiben.

Also brechen wir auf und begeben uns auf die Suche nach einem geeigneten Stellplatz.




Mittwoch, 13. Oktober 2021

Schöner Strandfund

Das Wetter ist sehr durchwachsen zur Zeit. Immer wieder regnet es, wir räumen unsere Stühle rein-raus-rein-raus ... 

Regenpausen nutzen wir, um immer wieder mal ins Meer zu hopsen - das Wasser ist noch schön warm, oder am langen Sandstrand mit Benny spazieren zu gehen. An dem Schildkröten-Nest hat sich bisher nichts gerührt.

Mitten auf dem langen Strand stolpern wir heute plötzlich über Kunst! Da hat jemand gaaaanz viele Steine bemalt und hübsch arrangiert. Toll ...!









Besonders schön: es hat sich offenbar noch niemand daran „bedient“ - allerdings ist auch weit und breit nichts und keiner. 




Dienstag, 12. Oktober 2021

Caretta-Caretta

Wir hatten mit unserer Vermutung Recht: die geschützte Mulde am Strand des Campingplatzes ist ein Gelege der Unechten Karettschildkröte, hier Caretta-Caretta genannt.



Trächtige Weibchen kommen zur Eiablage immer zurück an den Stand, an dem sie selbst geboren wurden, zu diesem Zeitpunkt sind sie mindestens 20 Jahre alt, vorher ist die Caretta-Caretta nicht geschlechtsreif, danach legt sie etwa alle 2 - 3 Jahre. Bis zu 120 Eier werden zwischen Mai bis August im Sand vergraben. Diesen Vorgang wiederholt die Caretta-Caretta bis zu dreimal je Brutsaison, immer im Abstand von ca. zwei Wochen. 

60 Tage später (August bis Oktober) schlüpfen die Jungen im Schutz der Dunkelheit und orientieren sich am Mondlicht, um den Weg ins offene Meer zu finden. Menschen geschaffenes Kunstlicht leitet sie leider allzuoft in die falsche Richtung, was neben den vielen natürlichen Fressfeinden ihren sicheren Tod bedeutet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass nur eine Schildkröte von 1000 das Erwachsenenalter erreicht.

Ein Weibchen, dass sich durch Zivilisation in der Eiablage gestört fühlt, verliert ihre Eier schließlich ans Meer, und kehrt fortan niemals an ihren Geburtsstrand zurück. 


Wir sind sehr gespannt, ob sich dieser Tage am Strand noch etwas tut, solange wir hier sind ... 

Auf unserem Campingplatz ist es nachts übrigens schön dunkel, es gibt keine großartige Ausleuchtung des Geländes, vielleicht aus Rücksicht auf die Tiere.
👍




Montag, 11. Oktober 2021

Ein Plätzchen unter Palmen

Gut ausgeschlafen werden wir morgens von heftigen Gewittern geweckt, gefühlt sind wir von mehreren eingekreist. Das ist gespenstisch.

Weiter geht unsere Fahrt entlang des westlichen Fingers des Peloponnes in Richtung Koroni, daran vorbei, durch entlegene Gebiete in den Bergen, in denen die Spuren der verheerenden Brände aus dem Sommer unübersehbar sind (einschließlich mehrerer abgebrannter Häuser), bis hinab zur Südspitze der Landzunge, das Örtchen heißt Finikounda.

Entgegen unserer Gewohnheit lassen wir uns heute mal auf einem Campingplatz nieder. Dieser war uns durch seine Beschreibung „weitläufig“ ins Auge gefallen. 

Tatsächlich finden wir eine hübsche Ecke unter Palmen, die Sonne lacht inzwischen wieder vom fast wolkenlosem Himmel, herrlich. Schön hier.










Ein Schildkröten-Nest?