Mittwoch, 1. November 2017

Dahoam

Beinahe zeitgleich mit Sonja & Klaus kommen auch wir zuhause an. Es waren übrigens wunderschöne Wochen mit den Beiden, wir würden jederzeit wieder mit ihnen fahren.

"Vielen Dank für alles Ihr Lieben! Ihr werdet uns richtig fehlen ..."

Vor der eigenen Haustür angekommen gucken wir uns an und fragen:
"Was sollen wir eigentlich hier?"

Lach. Ganz so ist es natürlich nicht.

Jetzt folgen erst einmal die Tage mit dem üblichen Räum- und Putz-Wahnsinn. Aber wenigstens können wir unsere Tauchklamotten - trocken und unbenutzt wie sie sind - einfach so wieder in den Keller räumen!   ;-P

Tja, liebe Leser, damit sind wir und auch Ihr wieder einmal am Ende unserer Reise angekommen. Wie immer danken wir für Euer stetes Interesse, und entschuldigen uns, dass die letzten Blogs aufgrund technischer Probleme mit der Software etwas auf sich warten ließen.

Bleibt uns gewogen und ciao ciao, bis zum nächsten Mal!

Eure OCEVIs



Dienstag, 31. Oktober 2017

Ein Wort zu "den Gelben" - Sardegna Ferries

Großes Lob für diese Fährgesellschaft! Wie bei keiner einzigen anderen Linie, die Sardinien, Sizilien oder auch Griechenland anfährt, haben wir je zuvor ein derart angenehmes Ein- und Auschecken erlebt. Die Einweiser sind völlig gelassen, ruhig, und allem voran sehr aufmerksam und fokussiert: sie sehen von selbst, dass ein Fahrzeugüberhang lang ist und achten entsprechen darauf.

Auf dieser letzten Überfahrt konnten wir vorwärts einfahren, im vorderen Teil der Fähre um die mittschiffs liegenden Aufbauten mit dem Auf- und Niedergänge herum fahren, so dass man bei Ankunft ebenso bequem und unhektisch wieder vorwärts von der Fähre herunter rollen kann.

Preislich war unsere jetzige Überfahrt übrigens gut die Hälfte billiger als bei Mobby.

Hunde sind auf den Sardegna Ferries überhaupt kein Problem und dürfen (fast) überall mit hin, auch in die Bar- und Cafeteria-Bereiche (Restaurants haben wir nicht besucht).

Und noch was: Café und Cappuccino gibt es bei Sardegna Ferries in Porcellan Tassen und ist richtig heiß (und keine lauwarme Plörre im Plastikbecher)! 

Toll! 

Ganz klare Empfehlung unsererseits!

Sonnenaufgang über Livorno




Plötzlich einsam ...

An Bord der Sardegna Ferries reicht die Zeit gerade noch für einen letzten gemeinsamen Café, dann hat das Schiff auch schon angelegt, wir fallen uns ein letztes Mal um den Hals, die Laderampe öffnet sich und ... zack ... sind wir allein - Sonja und Klaus müssen nach Hause ganz anders fahren als wir.

Ein komisches Gefühl, wir fühlen uns direkt einsam ...


Es ist 06:30 Uhr und es wird gerade erst richtig hell, da sind wir schon auf der Autobahn Richtung Norden. 

Mehrmals machen wir Rast und geben Max die Gelegenheit, Steinchen und Sand auszukäckeln, holen selbst zwei Stunden Schlaf nach, und sind abends 660 Kilometern später in Bad Bellingen bei Basel.

Wenn schon "vorbei", dann bitte schnell!


Montag, 30. Oktober 2017

Armer Max

Kaum sind wir auf der Fähre, krümmt Max plötzlich den Rücken und fängt an zu brechen. Zum Glück stehen auf dem Außendeck ein Eimer und ein Wasserhahn zur Verfügung, denn so viele Doggy-Tüten hatten wir nicht eingeplant.

Gute zwei Stunden laufen wir langsam mit ihm auf und ab, immer wieder entleert er sich vorne und hinten, sobald er sich ablegt, zwingen ihn Koliken wieder zum Aufstehen. Dann erst wird es langsam besser. Er hat großen Durst, doch dummerweise ist das Wasser an Bord gechlort, mehrmals speit er es nachts aus ... an Schlaf ist irgendwie nur bruchstückhaft zu denken, um 03:00 Uhr müssen wir neues Klopapier organisieren ...

Netterweise weckt uns Sardegna Ferries erst eine Dreiviertelstunde vor Ankunft und wirft uns nicht wie andere Fährgesellschaften bereits zwei Stunden vorher aus der Kabine. Dennoch ist die Nacht sehr kurz und wir sind ein wenig gerädert.

Im Laufe des Tages wird übrigens klar, was passiert war: am Abend zuvor hatten wir die Sardinien in Öl gebraten. Damit das Bratfett nicht unnötig im Camper oder dem Mülleimer vor sich hin müffelt, haben wir die ganze Pfanne zum Abkühlen nach draußen vor die Tür gestellt. Dummerweise hat aber der starke Wind die Pfanne umgestülpt - alles weitere kann man sich denken. 

Es dauert lange, bis der arme Max keine Steinchen und Sand mehr von sich gibt ...





Arrivederci

Unser letzter Tag vergeht langsam mit Warten ... und verheerenden Folgen (siehe nächstes Kapitel).

Wir laufen durch das mittlerweile verschlafen Örtchen, dass sein diesjähriges Geschäft gemacht hat, denn die meisten Geschäfte und Restaurants sind geschlossen und verwaist. Nichtsdestotrotz sind hier noch einmal viele Erinnerungen an unsere Seglerzeit da, und auch heute sind wir überrascht, wie geputzt und adrett sich Golfo Aranche gemausert hat. 



Unsere Fähre ist schon da und wartet auf uns. Nach einem frühen Abendessen fahren wir die noch wenigen Meter bis in den Hafen, werden dort unüblich gründlich kontrolliert (Papiere, das Fahrzeuginnere und sogar Sonja und Klaus' Hangepäck wird durchleuchtet), und dann plötzlich trennen uns nur noch Stunden davon, dass wir uns von Sonja und Klaus verabschieden müssen ...

Da die Nacht kurz wird, sagen wir früh "gute Nacht" ... und dann nimmt eine kleine Katastrophe ihren Lauf!


Sonntag, 29. Oktober 2017

"Luna Mezzo Mare" nach Kaiser-Art



Es ist Urlaub auf Sardinien 
und wir wollen tauchen geh'n.
Unser Klaus, der hat ein Schlauchboot,
dessen Kiel zuhause steht!

Ein neuer Kiel ist schnell gefunden,
stundenlang schnitzt Klaus dran rum ...
"Jetzt gib mir mal die Seitenteile."
"Oh - die steh'n beim Kiel dahoam!"

So a Scheiß, des is jetzt aba bled!
Kruzifix, es voll in die Hose geht!
Nutzt ja nix, so sind wir nicht startklar,
und nur weil er so nett ist, 
     haben wir den Klaus noch liab.


Er ist damit komplett gestorben,
unser Plan vom Tauchen geh'n.
So hocken wir zu viert am Ufer,
träumen davon, wie schön es wär'.

Unsrem Klaus und auch der Sonja
tut das alles mächtig Leid.
Nicht nur wir, sondern auch die Beiden
hatten sich so sehr gefreut.

So a Scheiß, es hat nicht sollen sein,
und wer weiß, vielleicht ist es für was gut.
Mit 'nem Vino stoßen wir nun an,
und auch wenn Klaus so nett ist,
     unsre Häme, die muss sein!


Manchmal zwitschern wir 'nen Mirto
oder trinken derer drei,
wir genießen unser Leben,
pfeif auf die blöde Taucherei ...!

So vergehen rasch die Wochen,
schupps - da sind sie auch schon um.
Uns haben die Tage gut gefallen,
sehr schön war es mit Euch Zwei!

So - das war's, jetzt ist mein Liedl aus,
und ganz bald, da fahren wir nach Haus.
In den Flaschen, da ist noch deutsche Luft,
die könnt' Ihr dann vertauchen
     In Euren kalten Seen ...!


Ach, das ist jetzt aber schade,
des ka do ned ois gwesn sei.
Denn der Willi - gar nicht dumm
surft seit Tagen schon in ebay rum!

Und so kauft er uns ein Schlauchboot
mit einem Kiel, der ist fest dran,
gut verschweißt mit dem Unterboden
man DEN nicht vergessen kann!

Oh wie schön, das freut uns aber sehr!
Nächstes Jahr kommen wir dann wieder her!
Mit zwei Booten - das wäre doch gelacht,
da gehen wir dann tauchen, 
     bis die Schwarte kracht ...!!!
Da gehen wir dann tauchen,
                            bis die Schwarte kracht!




Nachtrag 4.11.2017


Klaus, guck: Seitenstabilisatoren!


                                                   ;-P



Letzter Abend in Golfo Aranchi

Tja, und auf einmal sind acht Wochen rum. Bereits einen Tag vor Fährtermin machen wir uns auf den Weg Richtung Olbia, kaufen dort im Auchan noch einmal ausgiebig ein, und weil uns die Fischtheke so anlacht, streichen wir das gemeinsame Abschluss Essen in einem Restaurant und nehmen ein Kilo Sardinen und vier schöne Spigole (Seebarsch) mit. So lecker!

Den letzten Abend verbringen wir in Golfo Aranchi auf eben jenem Platz, auf dem wir unseren Tauchurlaub (ohne Tauchen) begonnen hatten, der Fisch mundet hervorragend.






Und ein letztes Mal nehmen wir Klaus auf die Schippe wegen der vermasselten Taucherei: mehr schlecht als recht klimpere ich die Melody von "Luna Mezzo Mare" auf der Gitarre mit selbst geschriebenem Text - letzterer sorgt für Lacher, ersteres wird höflich gelobt (ich fand's furchtbar!). Ganz sicher steht mir keine Musiker Karriere bevor ...



Samstag, 28. Oktober 2017

Porto Ferro

Nach unserem Besuch der Grotta di Nettuno fahren wir nach Port Ferro. Auf einem Hochplateau liegt sehr einsam ein großer Parkplatz, auf dem nichts los ist, also bleiben wir.

Die Sonne lacht, aber es ist sehr windig, weit unter uns laufen große Wellen in die Bucht, und zahlreiche Surfer haben ihren Spaß an ihnen.




Unsere beiden WoMo's stehen geduckt hinter dichtem Bewuchs, so dass unsere Nacht trotz der Windböen einigermaßen ruhig wird.


Sonja nutzt übrigens die Gunst der Stunde und sammelt ein letztes Mal Treibholz für ihr Hobby, dem Schnitzen. Reiche Beute!





Capo Caccia & Grotta di Nettuno

Wer auf Sardinien ist, muss sie eigentlich gesehen haben, sonst fehlt was: die imposante Landschaft des Capi Caccia im Nordwesten der Insel.

Wir kennen es zwar, aber eben Sonja & Klaus noch nicht. Also raffen wir uns auf, und brechen nach nunmehr zehn wirklich herrlichen Tagen am Strand von Lauzaretto unsere Zelte ab.

Mit beiden Campern fahren wir zum Aussichtspunkt... , von dem man eine fantastische 360 Grad Rundumsicht hat: landeinwärts über die große Bucht von Porto Conte und andererseits tief hinab ins Meer, die Steilwände des Kaps fallen nahezu senkrecht ins Wasser. Wir haben Sonja & Klaus nicht zuviel versprochen, sie sind begeistert.




Da wir nun schon einmal hier sind, bietet sich ein Besuch der Grotta di Nettuno an, die größte erschlossene Tropfsteinhöhle Sardiniens. Das spannende daran: sie ist nur über das Meer per Boot, oder von hier aus über 700 Treppenstufen zu erreichen! 


Also - auf (oder besser gesagt: ab) geht's.

Der Weg zur Grotte ist spektakulär! Die Treppe ist in die Steilwände gehauen, später erfahren wir, dass die Bauzeit für diese 700 Stufen ganze 10 Jahre gedauert hat. Beeindruckend. 

Allerdings denkt man bei jedem einzelnen Schritt abwärts ... dass man die alle auch wieder rauf muss. Puh.

Unten angekommen schlägt uns tosend und schäumend die See entgegen, der Höhleneingang liegt auf Meeresniveau.


Einlass ist zu jeder vollen Stunde, und auch wenn wir den Preis von € 13,00 pro Kopf arg übertrieben finden, lassen wir uns darauf ein. Wenigstens ist hier - anders als seinerzeit in der Grotta di San Giovanni - das Licht an!    ;-D

Schön ist sie natürlich auch.








Mittwoch, 25. Oktober 2017

Man lernt nie aus ...!

Apropos Fisch!

Von Gavinos Frau Silvana dürfen wir Pulposalat probieren und sind vollkommen begeistert! In der Machart ähnlich wie Willis berühmter Pulposalat, aber im Fleisch ganz anders, unserer war bisher auch immer schön zart, aber die Haut mit den Tentakeln hat sich immer vom Tier gelöst, was die ganze Sache oft schon etwas zu weich gemacht hat. Es hat zwar nie dem Geschmack geschadet, war aber eben doch anders. Silvanas Pulpo ist super zart und doch gleichzeitig bißfest. Einfach perfekt!

Sie verrät uns wie es geht:

Anders als wir kocht Silvana den Pulpo nicht in Wasser, sondern im eigenen Saft.  Dazu nimmt sie eine hohe Pfanne mit Deckel, Öl und Knoblauch hinein, den ganzen (geputzten) Pulpo dazu, Deckel drauf und auf kleiner Flamme je nach Größe des Tieres ca. 30 Minuten garen, ab und zu den Pulpo wenden. Nach der Garzeit alles bei geschlossenem Deckel erkalten lassen und anschließend den Salat wie gewohnt anmachen.

Das probieren wir natürlich sofort aus: klappt perfekt! Ab heute nie wieder anders! Nach so vielen Jahren kann man immer noch lernen!

"Molto Grazie, Silvana!"

Der Kochsud ist übrigens eine hervorragende Basis für z.B. Spaghetti mit Meeresfrüchten.




Montag, 23. Oktober 2017

Zuhause in Fertilia

Wir stehen also auf dem kleinen Strandparkplatz vom Lazzaretto, nirgends ist übrigens ein "Camper verboten" Schild zu sehen, oder besser gesagt: eben jenes ist "italienisch sehr fachmännisch" mit Pappe überklebt und macht Reklame für die Bar. Sehr gut!

Es ist herrlich hier! Umso mehr, weil wir überhaupt nicht damit gerechnet hatten, hier überhaupt stehen zu können. 

Gar keine Frage, wir bleiben ein paar Tage, genießen das schöne Wetter, den tollen Strand, immer wieder Gavinos leckeren Café und die Köstlichkeiten, die seine kleine Küche hergibt. Wir sind in netter Gesellschaft von Gisela & Norbert, und zwei Tage später finden sich auch Sonja & Klaus hier ein. 

Mit dem Roller durchstreifen wir die nähere Umgebung und fahren zu den alten Wirkungsstätten von Willi - vier Jahre lang hat er damals über Sommer hier gelebt. Heute ist natürlich vieles anders, die Tauchbasis und "seinen Bauernhof" gibt es nicht mehr, das damalige Hotel vor Ort sieht nicht so aus, als würde es je wieder öffnen, und sein engster Freund Giorgio ist nicht mehr da, er ist leider schon vor vielen Jahren tödlich verunglückt ... Trotzdem sind die vielen schönen Erinnerungen an diese Zeit hier so lebhaft, als wäre alles erst gestern gewesen ...

Auch nach Alghero fahren wir natürlich hin und wieder, denn hier gibt es eine Markthalle mit fangfrischem Fisch! Auch wenn die Preise deutlich höher sind als in Sizilien - das lassen wir uns nicht entgehen!







Donnerstag, 19. Oktober 2017

Tauch-Ersatz-Befriedigung

Dem geneigten Leser unseres Blogs mag es nicht entgangen sein: wir machen hier gerade "Tauchurlaub ohne Tauchen" ! Und unser armer Klaus bekommt dafür bei jeder sich bietenden Gelegenheit sein Fett ... und er erträgt es sehr geduldig, das muss man schon sagen.

Aber es ändert nichts daran, dass uns der Anblick der vielen schönen sardischen Tauchgebiete doch schon hin und wieder fuchst.

Bei unserem Stopp in Sassari bietet sich die Möglichkeit zu einem Urlaubs-Alternativ-Programm. Wir stürmen den Decathlon und schlagen zu: ein Standup-Paddle-Board - mein schon lang gehegter Wunsch soll uns nun die letzten Wochen versüßen. Man darf gespannt sein.

Am Strand von Lazzaretto (an dem ich vor vielen Jahren übrigens auch von Willi das Tauchen gelernt habe) blasen wir das Board erstmals auf. Ein bißchen Schiss, ob ich das überhaupt hinbekomme habe ich dann doch ...

Oje, ja, huch - ist ja ganz schön wackelig! Aber - da, guck - es geht. Anfangs sind die Beine ziemlich zittrig, aber von Meter zu Meter wird es besser. Hurra! Das Wasser ist wieder mir! Viel besser als die Strandhockerei bin ich fortan "dann mal eben wech ...!"

Nachdem ich auf dem Board sicherer bin, lade ich Max ein mitzukommen. Beim ersten Mal skeptisch, springt er ab da leichtfüßig und freudig auf. Nur einmal, als er nach dem Kommando "sitz" gleich wieder aufsteht ohne dass ich es mitbekommen habe, da haut es ihm mal die Beinchen weg und -blubs- weg isser ...





Mittwoch, 18. Oktober 2017

Neue und alte Bekannte in Lazzaretto

Im letzten Büchsenlicht kommen wir am Strand von Lazzaretto an, und sind sehr gespannt, ob wir die nächste Überraschung erleben ...

Ja, tun wir. Allerdings im positiven Sinne! Es stehen bereits ein paar andere Wohnmobile dort, und während wir uns noch orientieren, spricht uns ein deutsches Paar an: "Klar, sucht Euch ein Plätzchen. Wir gehen zum Sundowner an die Strandbar - kommt doch auch!"

Wie nett. Gesagt. Getan.

Das deutsche Paar sind Gisela & Norbert. Sie stehen schon ein paar Tage hier und frequentieren die kleine Strandbar gerne, weil es schön dort ist und auch nicht zuletzt deshalb, weil man das eben so macht, wenn man schon umsonst auf dem Parkplatz der Bar steht".

Wir parken den OCEVI und gesellen uns dazu ... es dauert nur Sekunden, da meint der Wirt: "Sono Gavino. Ti conosco!" (Ich heiße Gavino und Dich kenne ich!) 

Tatsächlich! Gavino ist ein alter Bekannter aus Willis aktiver Zeit als Tauchbasisbeitzer im nahen Fertilia, sie haben früher oft im Kreis mit anderen gegessen und immer freitags im Club der einsamen Junggesellen zusammen Karaoke gesungen. Das ist ja witzig! Und Willi ist sehr gerührt - denn sofort sind natürlich viele alte  Geschichten wieder da ...!

Lange Rede, kurzer Sinn: es wird ein sehr netter, wenn auch feucht fröhlicher Abend. Irgendwann macht Gavino seine kleine Bar zwar zu, aber wir dürfen sitzen bleiben. 

Inzwischen sind schon ein paar Sundowner gezwitschert und wir kriegen Hunger. Spontan zaubern Gisela & Norbert und wir was aus den Campern und schieben es zusammen, romantisch erleuchtet von Kerzenlicht, und natürlich gibt's einem Nachschub an Drinks. Wie gemütlich ...


Anderntags brummt mir allerdings etwas der Kopf, mir geht es aber nicht alleine so. Wie meint Norbert so treffend: 

"Wollen wir mal lieber nicht zählen, wie viele das waren!" 

Wo er Recht hat, hat er Recht.




Dienstag, 17. Oktober 2017

Stintino - eine herbe Enttäuschung

Nach unserem Zwischenstopp in Sassari fahren wir weiter nach Stintino an die Meerenge zur Insel Asinara.

Unsere Erinnerung:
türisfarbenes Wasser, endlose, einsame und fast weiße Sandstrände, eine - wenn auch kleine - Parkmöglichkeit mit toller Aussicht auf die nahe gelegene Insel.

Die heutige Realität:
Riesige Bezahl-Parkplätz schon lange vor dem eigentlichen Ziel, dort angekommen reiht sich Ferien-Resort an Ferien-Resort, entlang des ganzen Wegs eine neue Promenade mit hoher Stufe (rechts ran fahren Fehlanzeige), der Strand proppenvoll mit Schirmchen und Menschen, selbst das türkise Wasser ist nicht mehr türkis, weil wohl auch hier das gemeine Posidonia (Seegras) prächtig gedeiht.


Auf dem Fuss machen wir kehrt. Hier braucht man erst gar nicht mehr hinfahren! Wir sind enttäuscht ...

Auch wenn bereits langsam dunkel wird, fahren wir noch rund 50 Kilometer weiter nach Fertilia, Willis alter Heimat.


Krankenbesuch in Sassari

Willi und ich brechen zunächst alleine in Valledoria auf, während Sonja & Klaus noch ein paar Tage bleiben möchten.

Wir fahren nach Sassari, und fummeln uns mit unserem kleinen Auto mitten hinein in die Stadt. Wir möchten zu unserem Segelkumpel Dirk, der hier seit einiger Zeit im Ospedale liegt. Er braucht ein paar Sachen, die wir ihm natürlich gerne vorbeibringen. Außer ihm weiterhin gute Genesung zu wünschen, können wir sonst leider wenig für ihn tun.

Wir sind froh, als wir wieder aus Sassari heraus sind, zumal wir uns auch noch irgendwie verfahren und plötzlich auf einer Art eingemauertem Feldweg sind, der immer schmaler wird und auf dem an Drehen überhaupt nicht zu denken ist. Ein Fahrradfahrer bestätigt uns aber, dass es voraus keine Höhenbegrenzungen gäbe, wir am anderen Ende heraus kämen und auch die Richtung stimme. 

Puh, schwitz ...!



Sonntag, 15. Oktober 2017

Valledoria

Unser nächster Stopp ist auf einem Wohnmobil Stellplatz in der Nähe der Ortschaft Valledoria. Der Stellplatz liegt abgelegen auf einem Plateau hoch über einem endlos langen Sandstrand. Bis auf das Wochenende ist es beschaulich ruhig hier, die Platzbetreiber sind sehr freundlich, der Strand lädt zum ein und anderen Bad und zu langen Spaziergängen ein. Wir lassen einfach ein paar Tage die Seele baumeln ...

Allerdings werden plötzlich die Tage merklich kürzer und die Abende frischer, wir Mädels greifen da schon mal ganz gerne zur Kuscheldecke. 





Mittwoch, 11. Oktober 2017

Der Bär von Palau

Sonja geht es wieder besser, also radeln heute Sonja & Klaus über La Maddalena.

Das Wetter ist toll, also schwingen auch wir uns auf den Roller, heute fahren wir zu einer der Sehenswürdigkeiten dieser
Gegend: dem Capo d'Orso mit dem bekannten Tufoni (Sandsteinformation), die aus dem richtigen Winkel betrachte aussieht wie ein Bär.

Dort angekommen parken wir unseren Roller vor dem Eingang des Naturschutzparks und bekommen deswegen beinahe Krach einem ziemlich erbosten und unentspannten Parkplatzwächter, der das irgendwie nicht gut findet ...

Aber wir lassen uns die Laune nicht mies machen, und erklimmen die Anhöhe, auf der der Bär steht. Früher musste man querfeldein kraxeln, heute führen bequem Treppenstufen hinauf, früher konnte man auf dem Bären herumklettern, heute darf man ihn von untern betrachten. Tja, so isses halt ...

Die Aussicht ist allerdings unverändert grandios!









Dienstag, 10. Oktober 2017

Spaziergang durch Palau

Auch in Palau hat man die Gunst des Tourismus entdeckt und vermarktet die Schönheit der Insel, wo es nur geht: zahlreiche Ausflugsschiffe bieten im Hafen ihre Touren an und sind zu unserem Erstaunen auch zu dieser Jahreszeit noch voll ausgebucht, Tauchbasen würden uns für 90 € pro Kopf für zwei Tauchgänge ins Archipel fahren, und ein 5-Meter-Schlauchboot könnten wir für schlappe 200 € plus Sprit mieten! 

Na sauber ...! Das ist alles eher nichts für uns. Statt dessen unternehmen wir lieber ausgedehnte Spaziergänge, so auch entlang der Uferpromenade von Palau.

Früher war Palau ein zweckmäßiges Städtchen mit Fährhafen, eigentlich langweilig und nichts sagend. Aber wie überall auf der Insel, hat sich auch Palau sehr gemausert und ist heute an fast jeder Ecke richtig hübsch! 






Sonntag, 8. Oktober 2017

Da waren es nur noch drei ..

Als wir zurück zum Campingplatz kommen, erzählt und Klaus, dass er festgestellt habe, dass mit seiner Stromversorgung irgendwas nicht stimmte und er der Sache mal auf den Grund gegangen sei.

Klaus: "Mir fehlt eins von den vier Solarpanelen."
Sonja: "Ois mia in Bérchida losgfran san, hots an moads Scheppara doa. Aba gseng hama nix, bloß gherd."

Ups.

Die geklebte Befestigung hat sich vom Dach gelöst, vielleicht war es nicht richtig gemacht oder mit dem falschen Kleber - wer vermag das bei einem gebraucht gekauften Fahrzeug schon zu sagen. Aber: weg ist weg, und "unten angekommen" hätte es wohl auch wenig genutzt, wenn wir es noch gefunden hätten.







Samstag, 7. Oktober 2017

Ausflug nach La Maddalena

Mit dem Roller machen wir einen Ausflug. Wohin? Ganz klar: in Willis Königreich La Maddalena! (Zur Erklärung: Willi sagt schon immer: "Wenn die La Maddalener mal einen König brauchen sollten, ich melde mich für diesen Job freiwillig!")

Die Fähre ab Palau setzt uns schnell über, es macht uns riesen großen Spaß, mal wieder hier zu sein!


Wir flanieren durchs kleine und quirlige Städtchen und gucken Schaufenster


Besonders der große Pulpo hat es mir angetan!


Wir lassen uns auf einen Café nieder und betrachten die flanierenden Menschen ...

Anschließend fahren wir weiter nach Giardinelli, einer kleinen Halbinsel, auf der wir damals 2003 mit unserem WoMo ein kleines Paradies gefunden hatten. Der Weg dorthin ist heute noch schlechter als damals schon, aber mit dem Roller wurschteln wir uns durch und werden belohnt mit der unverändert schier unbeschreiblichen Schönheit dieser Gegend.




Die Cala Spalmatore ist heute menschenleer, kein Barbetrieb mehr,  keine Bojen, keine Schiffe, kein Dirk (Cala Spalmatore ist Dirk's zweite Heimat). Die lange Pier liegt verweist da und lädt uns ein, unser mitgebrachtes Picknick zu verzehren, welches eine neugierige Möve gerne mit uns teilen würde ...


Und wir fahren über die Nachbar-Halbinsel Caprera zur Bucht Porto Palma ... wohin wir heute auch blicken, überall lauern wunderschöne Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse zu Land und zu Wasser ...!

Es war sehr, sehr schöner Tag!