Samstag, 29. April 2017

Dissonanzen

Samstagabends sitzen in Licata unsere italienischen Freunde beisammen, spielen Gitarre und singen die schönen alten Evergreens des Landes - dies ist jedesmal eines unserer unangefochtenen Highlights, wenn wir hier sind.

So auch an unserem ersten Samstagabend  In Licata, wir freuen uns darauf. In ihrere Stammbar sind sie wie erwarter alle da, "unsere Fischer", wie wir sie gerne nennen, obwohl es ja gar keine sind.

Leider weht ein frischer Wind, zum draußen sitzen ist es zu kalt, also rücken wir alle in der kleinen Bar zusammen. Unsere Freunde beginnen zu musizieren ... doch was ist das?

Der neue Barbetreiber macht keinerlei Anstalten, seine wummernde Disco Musik abzustellen oder wenigstens leiser zu machen. Tapfer halten unsere Freunde mit Liedern von Adriano Celentano & Co. dagegen, während uns auf ein Ohr der Techo Beat dröhnt, und wir mit dem anderen Ohr versuchen, den Gitarrenliedern zu lauschen ...

Ein Genuss ist das wahrlich nicht. Und sofort ist klar: hier stimmt was nicht. Offenbar sieht das Konzept des neuen Barbetreibers dieser Art Veranstaltung nicht mehr vor. 

Uns steht es selbstverständlich nicht zu, uns da einzumischen, und als klar ist, dass die Situation offenbar festgefahren ist und sich nicht ändert, gehen wir nach wenigen Liedern - und sind beide sichtlich enttäuscht ...

Anderntags treffen wir einen unserer Freunde. Er ist ziemich aufgebracht und bestätigt unsere Einschätzung, dort gingen sie wohl nicht mehr hin, sagt er. Wohin dann, sagt er leider nicht ...

Betrübt stellen wir die kommenden Tage fest, dass wir unsere Freunde damit aus den Augen verloren haben, denn sie sind tatsächlich von der Bildfläche verschwunden. 

Doch dann, am darauffolgenden Samstag sind sie alle wieder da! Man habe sich ausgesprochen, alles sei geklärt, in Sizilien fände man immer eine Lösung, lachen sie. Also dann: Gitarren raus und Stereoanlage aus! 

Da isser wieder, einer dieser Gänsehautmomente, die für uns Licata so liebenswert machen.

Soweit wir können singen wir mit, alle sind fröhlich und danken uns, das wir dabei sind.

Ende gut, alles gut! Wie schön ...!







Samstag, 22. April 2017

Licata

In Licata beziehen wir Stellung auf dem zentral gelegenen Sosta Camper. Sicherlich gibt es sehr viel schönere Stellplätze, doch hier und heute ist uns "schön stehen" zweitrangig, wir möchten einfach mitten hinein, und da sind wir hier goldrichtig.


Wir bleiben 8 Tage lang, und genießen diese herrliche Stadt. Manch einem Besucher mag sich das nicht erschließen, Licata ist alles andere als touristisch, im Gegenteil: es ist keine reiche Stadt, dafür aber sehr authentisch und die Menschen ohne gleichen freundlich. Dass wir so viele Leute hier kennen trägt natürlich dazu bei, dass wir uns so wohl und zuhause fühlen. 

Wir tauchen also ein in das quirlige Stadtleben und lassen uns treiben. 

... wir begeben uns auf Shopping-Tour und werden rasch fündig: einen flotten Anzug für Willi und ein Kleidchen für mich. Très chic! Die Hochzeit kann kommen! Und wir können ein paar Tage länger bleiben, weil wir das also nicht mehr noch daheim erledigen müssen.




... oft schlendern wir durch die Marina Cala del Sole, besuchen Maria und bummeln über die Stege. Schiffe gucken tun wir natürlich immer noch gerne, Wehmut nach Capella haben wir aber kaum noch. An die schönen Zeiten denken wir freilich gerne zurück.






... wir nutzen die Gelegenheit und kaufen in der hiesigen Genossenschaft unser beliebtes Olivenöl zum Mitnehmen. Heute wird es ein Großeinkauf: 42 Liter - auch die Familie und Freunde zuhause haben bestellt. 




... allabendlich spazieren wir durch die Stadt,






... und wenn uns nach Strand ist, dann ist dieser ebenso fußläufig erreichbar






... auf unserem Speiseplan steht  ausgiebig mediterrane Küche - allem voran, was wir daheim wieder vermissen werden: Fisch, Fisch & Fisch!






Jedenfalls ist die eine Woche wie im Fluge rum. Licata rüstet sich derzeit für eines seiner größten Festivitäten: Sant'Angelo, dem Schutzpatron der Stadt zu Ehren gibt es ein großes "spettacolo". Die Feierlichkeiten dauern gut 10 Tage, begleitet von einem großen messeähnlichen Verkaufsmarkt, der ganze Straßenzüge der Stadt belegt. 



Die Anfänge des Festes erleben wir noch mit, die Prozessionen zu Ehren des Schutzheiligen leider nicht mehr, weil wir weiter "müssen" ...



Freitag, 21. April 2017

Herzlichen Glückwunsch nach Deutschland

Sonja & Klaus sind ja mittleiweile wieder im heimischen Deutschland. Nach ihrem Kurzurlaub auf Sizilien mit dem VW-Bus sind die beiden jetzt von einem "Virus" befallen!

Es gehen ein paar e-Mails hin und her und nach der ein und anderen telefonischen Rückfrage, in der unsere Meinung gefragt ist, machen Sonja & Klaus "Nägel mit Köpfen" und kaufen sich einen Camper!

Einen gebrauchten Concord, solide ausgestattet - und wie wir finden: ein tolles Fahrzeug!


"Herzlichen Glückwunsch, Ihr Lieben! Das habt Ihr gut gemacht! Wir wünschen Euch allzeit gute Fahrt, viele tolle Reisen und bleibende Erinnerungen an unvergessliche Erlebnisse! Und wir freuen uns schon heute auf gemeinsame Unternehmungen!"



Donnerstag, 20. April 2017

Auf dem Weg nach Licata

Anders als sonst ist unsere diesjähre Reise zeitlich nach hinten begrenzt. In wenigen Wochen heiratet Tochter Sylvia - da wollen wir natürlich dabei sein.

Vorher stehen aber noch zwei Punkte auf unseree Wunschliste: Licata und Macari. Dort möchten wir jeweils noch etwas Zeit verbringen, aber das bedeutet auch, dass wir uns nun langsam wirklich vom Südosten der Insel verabschieden müssen.

Auf dem Weg nach Licata machen wir noch einmal Station in der Nähe von Scoglitti. Auch heute sind wir ganz alleine an diesem schönen wilden Strand. 

Aus einer Übernachtung werden zwei, einerseits wollen wir weiter, andererseits nicht ...





Mittwoch, 19. April 2017

Sooo süss ...!

Nach unserem Aufbruch machen wir bei Vreni & Jean Pierre auf eine Tasse Kaffee  Halt. "Ihre" sieben Welpen sind groß geworden, einer ist süßer als der andere!

Willi ist sichtlich erleichtert, dass Vreni für alle sieben und auch für die Mama bereits ein Zuhause gefunden hat. Im Umkehrschluss heißt das, dass Vreni & Jean Pierre bald mit neun Hunden auf Reise gehen, ein Abstecher nach Sardinien ist dabei auch noch geplant. 

Alle Achtung! Das gibt "Programm"! Wir sind sehr gespannt, wie es ihnen dabei ergeht.







Montag, 17. April 2017

Buona Pasquetta

Anders als in Deutschland wird in Italien nur der Ostersonntag (pasqua) und noch wichtiger, der Ostermontag (pasquetta) gefeiert.

Zu letzterem sind wir eingeladen, mit Luise & Luigi zu grillen. Natürlich sind die beiden nicht alleine, die Familie und Freunde sind auch da - vier Generationen feiern zusammen Ostern! 

Der Grill wird befeuert und wahre Berge an Fleisch und Würstchen landen auf dem großen Rost, Luise hat leckere Beilagen gezaubert, auf Wunsch haben wir Willis bereits bekannten deutschen Kartoffelsalat dabei. Zu guter Letzt warten noch zwei Obstböden und eine Torte .... Wer soll das alles essen?!




Wir verbringen einen schönen Nachmittag bei Luise und Luigi. Das Wetter hat freundliche Temperatur im Gepäck, wir können draußen sitzen bis die Sonne sich dem Horizont nähert. 

Als wir uns verabschieden, haben wir eine kleine Träne im Knopfloch - wir werden die Tage weiterziehen und während dieses Sizilienbesuchs erst einmal nicht wieder kommen. 

"Vielen lieben Dank für die netten Stunden! Bleibt gesund, bis wir wieder da sind!"


Freitag, 14. April 2017

Wir können uns nicht losreißen: Maganuco

Das Nach vier Tagen kehren wir zurück nach Maganuco - einer unserer Lieblingsplätze in dieser Gegend.

Ostern steht vor der Tür. Das Wetter ist toll, wir genießen den Strand, die Sonne und das Meer. Außer, dass wir ein paar Tage einfach nur die Seele baumeln lassen, passiert dieser Tage nicht wirklich viel ...

Ach doch: wir genießen natürlich das Meer nicht nur optisch, sondern auch auf dem Teller :-)


Über die Osterfeiertage füllt sich der kleine Parkplatz mit italienischen Wohnmobilen und vielen dazugehörigen Kindern. Es wird lebhaft, aber alle sind nett, und wir mögen es ja, das bunte italienische Treiben ...





Montag, 10. April 2017

Auguri in Marzamemi

Wir haben in Messina gesehen, was wir sehen wollten, und bereits am nächsten Tag geht die Reise rückwärts.

Abends landen wir in Marzamemi. Wir stehen im Hafen und feiern Willis Geburtstag mit Guglielmo und den Jungs der Marina - es ist nicht der erste Geburtstag, den wir hier verbringen, von Guglielmo gibt es sogar extra eine Geburtstagstorte - wie lieb!



Wir bleiben ein paar Tage in Marzamemi, nutzen die Gelegenheit des Waschsalons in Pachino, unternehmen Streifzüge mit dem Roller durch die nähere Umgebung und zu Fuß durch Marzamemi selbst, sehen natürlich dabei Bella (Max' Mama) wieder, und sitzen immer wieder mit Guglielmo auf dem "Rentnerbänkchen" vorm Büro in der Sonne - und all das fühlt sich wie jedes Mal nach einem kleinen Stückchen "Zuhause" an ...


Sonntag, 9. April 2017

Ausflug nach Messina

Wir vertreiben uns die Kurzweil und beschließen einen spontanen Ausflug nach Messina an die Nordostspitze der Insel.

Als Fahrstrecke empfiehlt sich am bequemsten die Autobahn "von Tür zu Tür" - wobei wir allerdings ein bißchen verdrängt haben, dass es sich um eine sizilianische Autobahn handelt, deren Zustand sich nicht immer mit unseren heimischen Trassen vergleichen läßt. Tatsächlich ist die Fahrbahn auf den letzten 50 Kilometern derart desolat und schlecht, dass wir es fast schon frech empfinden, ausgerechnet auf diesem Stück Maut zu verlangen, obwohl die restlichen Strecken in Sizilien kostenfrei zu befahren sind.

Wie auch immer, wir holpern uns durch, finden mitten in der Stadt einen tollen Parkplatz direkt am Wasser, der sich nachts als überraschend ruhig herausstellt.

Warum wir in Messina sind und was wir uns hier angucken (außer den Blick über die Strasse von Messina auf das nahe gelegene Festland Italiens), das verraten wir an anderer Stelle ...




Montag, 3. April 2017

Maganuco

In Maganuco ist nix los, außer dass schon wieder der Strand geputzt wird. Fleißig, fleißig! Anfangs steht noch ein anderer Camper hier, doch dann fährt auch dieser weiter und wir stehen allein. Uns macht das aber nichts.



Während es hier zwischendurch mal regnet, scheint doch überwiegend die Sonne.

Sonja und Klaus sind mittlerweile in Macari und haben es dort leider nicht so gut: seit zwei Tagen sitzen sie im Dauerregen ... in einem VW Bus ist das natürlich nicht so sehr bequem, mal ganz abgesehen davon, dass die erträumten Sonnenuntergänge natürlich  sprichwörtlich ins Wasser fallen. Schade.

Nachdem die Wetterprognose für die kommenden Tage an der Nordwestseite keine Besserung verspricht, fahren die Beiden kurzerhand nach Palermo, ergattern ein Fährticket und verlassen Sizilien ein paar Tage früher als geplant. 

Nochmal schade, aber durchaus nachvollziehbar.