Freitag, 8. September 2017

Buggerru

Anderntags danken wir Reimund nochmals für seine Gastfreundschaft und verabschieden uns.

Wir wollen ja tauchen, und dazu haben wir den Südwesten der Insel ins Auge gefasst. Ab Ottiolu bietet sich die Autobahn an, welche quer über Sardinien führt und uns bequem vorwärts kommen lässt. 

Allerdings haben wir die Rechnung ohne die letzten 50 Kilometer gemacht. Kaum haben wir die Autobahn verlassen, schlägelt sich unser weiterer Weg durch das Arburese-Gebirge! Kurve an Kurve, steil bergauf und steil bergab. Das gibt Muskelkater in den Armen - Sonja und Willi sind nur am kurbeln! 

Nur langsam kommen wir nun vorwärts, es ist fortgeschrittener Nachmittag, als wir die kleine Ortschaft Buggerru erreichen. Von hoch oben können wir den Wohnmobil Stellplatz am Wasser sehen - dorthin zu gelangen durch die schmalen Gassen, die sich in Serpentinen durch den Ort winden, ist die letzte Herausforderung des Tages - wir sind froh, angekommen zu sein. 


Da wären wir also wo wir hinwollten. Prima. Von uns vieren hat jedoch keiner vorher mal auf den Wetterbericht geguckt: ein satter Mistral-Wind steht auf die Westküste Sardiniens und schiebt 2 - 3 Meter hohe Wellen an den Strand. Ein Eldorado für Surfer - nicht aber für Taucher! 

Das ist zwar blöd, aber nicht zu ändern, wir haben vor, ein paar Tage zu bleiben und werden sehen, ob sich das Wetter beruhigt.

Buggerru ist eine ehemalige Bergbau-Siedlung, bis 1970 wurden hier Zink, Kupfer und auch Silber abgebaut. Heute geben nur noch Ruinen der Zeche Zeugnis dieser Vergangenheit. 


Das gesamte Gelände rundum scheint angeschüttet zu sein und entpuppt sich als Abraum, der vom Erzabau übrig blieb - ein weiterer stiller Zeitzeuge.


Außer dem WoMo Stellplatz und einem in die Jahre gekommenen, und jetzt wieder recht unbelebten Hotel, scheint in Buggerru wenig bis nichts los zu sein. Wie wir unseren Reiseführern entnehmen können, erschließt sich der Tourismus erst seit ein paar Jahren sehr zaghaft in dieser ganzen Region. Aber die Menschen sind sehr freundlich und wie uns scheint, aufgeschlossener als der typische Sarde.

Übrigens: kochen brauchen wir heute dank Reimund nicht: es gibt Schweinchen vom Vortag, welches auch heute nicht minder mundet:






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