Sonntag, 31. Januar 2016

Tarifa

Es gefällt uns ausgesprochen gut in TARIFA, von diesem markanten Punkt auf der Landkarte geht irgendwie eine ganz bestimmte Faszination aus, die Nähe zu Afrika spielt dabei ganz sicher eine Rolle. Und unsere nette Gesellschaft Petra & Gunther natürlich auch!

Unser Stellplatz am Strand der "Landebahn" ist ein Traum und zählt für uns zu einem der Schönsten auf dieser Wintertour.





Der Strand einfach fantastisch und Eldorado für Kiter und Surfer ...





und die Landschaft rund um ist toll.







Kurzum: wir fühlen uns wie im Urlaub!

Aber auch das Städtchen TARIFA hat seinen Charme, mehrmals radeln wir hin, sei es zum einkaufen oder nur zum Bummeln.

Alles in allem verdient TARIFA unser:

"Hier ist es schön, hier bleiben wir!"
















Freitag, 29. Januar 2016

Wir sehen Afrika!

Etwas außerhalb von TARIFA stellen wir uns auf die "Landebahn" - so nennen Insider den langen Parkplatz am Strand, der stark von Surfern und Kitern frequentiert wird, weil diese Gegend sehr windreich ist. 

Die Camper stehen wir Perlen auf der Schnur aufgereiht längs zur Küstenlinie, die Ausgänge alle Richtung Wasser und vor der Tür ... 

A F R I K A !!!


Die Straße von Gibraltar ist hier in TARIFA am schmalsten, d.h. bis nach Tanger sind es nur etwa 14 Kilometer. Ihre breiteste Stelle mißt 44, ihre Länge 60 Kilometer bei einer Tiefe von 300 - 900 Metern. Da das Mittelmeer ca. 1,5 Meter niedriger liegt als der Atlantik, herrschen starke Strömungen in dieser Meerenge in Richtung Mittelmeer, in tieferen Schichten wiederum fließt das salzhaltigere Mittelmeerwasser zurück in den Atlantik.

Er herrscht reger Verkehr in der Straße von Gibraltar: bis zu 300 Handelsschiffe durchqueren die Meerenge täglich, ihre Geschwindigkeit ist zum Schutz von Walen und Delfinen auf 14 Knoten (etwa 24 km/h) beschränkt.

Als das Tageslicht schwindet, lassen wir die Beleuchtung im OCEVI aus und beobachten wie in scheinbar greifbarer Nähe die Lichter der afrikanischen Küste anfangen zu glitzern ...

Und ganz plötzlich überrascht uns die Erkenntnis, dass unsere gute alte SY CAPELLA ja vor nicht einmal vor einem Dreiviertel Jahr hier mit neuen Eigner vorbei gekommen ist auf ihrem Weg in die neue Heimat Gran Canaria ... 

Und dann ist sie für einen kurzen Moment da: die Sehnsucht nach dem Leben auf dem Wasser und unserem Schiffchen ...

Doch wie heißt es immer so schön?

"Die Erinnerung ist das Paradies, aus dem uns niemand vertreiben kann."







Donnerstag, 28. Januar 2016

Die südlichste Waschmaschine Spaniens

Am kommenden Tag fahren wir weiter. Ziel: TARIFA - unsere letzte Station an der Atlantikküste.

Wie wir bereits vom Hörensagen wissen, bietet TARIFA eine sehr gute Infrastruktur für Camper - allem voran: Waschmaschinen! Hurra, die brauchen wir nämlich mal wieder dringend!

Tollerweise gibt es gleich eine ganze Reihe von Maschinen, so dass wir nicht warten müssen und gleich drei Stück zur selben Zeit brummen lassen können. Bequemer geht es nicht.





Mittwoch, 27. Januar 2016

Zahara de los Atunes

Als ich mit Petra zurück an die WoMo's komme, sind unsere Männer fertig mit der Reparatur. Bravo!

Gemeinsam fahren wir weiter und suchen einen Übernachtungsplatz.

Im Örtchen ZAHARA DE LOS ATUNES sieht es zunächst gar nicht danach aus, aber wir finden einen netten Strandparkplatz mit den hier üblichen Holzstegen, die ans Wasser führen.

Der Ort selbst ist verwaist und wartet auf sommerliche Feriengäste - entsprechend ungestört wird unsere Nachtruhe.














Vejer de La Frontera

Petra & ich gucken uns also VEJER an, während es in OCEVI zur Sache geht bzw. alles Kopf steht ...

Laut Reiseführer ist VEJER DE LA FRONTERA einer der schönsten weißen Orte Andalusiens, das Stadtbild geprägt von seiner maurischen Vergangenheit.

Und es stimmt: es ist wirklich malerisch schön hier.
















Wasser marsch ...

Es ist wieder daaaa! 

Unsere Wasserpumpe springt immer öfter an, um Druck aufzubauen, ohne dass Wasser entnommen wird ... 

Das hatten wir schon einmal, seinerzeit waren die Plastik-T-Stücke in der Wasserverteilung porös und folglich undicht. Wir glaubten, sie alle ausgetauscht zu haben.  Und an denen ist auch alles trocken. 

Es dauert ein paar Tage, bis wir im allerhintersten Eck, gut versteckt hinter dem Warmwasserboiler noch so ein Teil finden, welches sich diesmal als Übeltäter entpuppt. 

Na super, wie soll man denn da bitte dran kommen? Überall hat der Phoenix Türen und Klappen, dass man von außen bequem die Fahrzeugtechnik erreichen kann, ausgerechnet hier aber nicht ...

Es hilft alles nichts: Möbel auseinander, auf die Knie und in formschöner Verrenkung ran an den Feind ...!

Gunther ist so lieb und geht Willi zur Hand - wir Mädels gehen derweil "aus den Füss'!" und machen Sightseeingtour, wir stehen nämlich mittlerweile vor den Stadttoren von VEJER DE LA FRONTERA.




Dienstag, 26. Januar 2016

Time to say good buy

Es kommt der Tag zum Abschied nehmen. Noch einmal fahren wir zu Antje & Tiziano und sagen "Lebwohl und Dankeschön für alles!" - aber wir geben uns das gegenseitige Versprechen, dass bis zum nächsten Wiedersehen nicht erneut Jahre vergehen!  




Zurück am Strand trennen sich auch unsere Wege von Sarah, sie fährt wieder nach Westen, wir weiter nach Osten. Auch das ist schade, denn es war immer nett mir ihr! "Weiterhin gute Fahrt und bis dann einmal im Hohen Norden!"



Petra & Gunther bleiben noch ein bißchen bei uns - oder wir bei ihnen, je nachdem wie man es nimmt.



Montag, 25. Januar 2016

Fast eine "Wagenburg"

Wir stehen immer noch am Strand von CONIL DE LA FRONTERA und sind nun mit Sarah zu dritt - fast genug für eine Wagenburg. Ganz so breit machen wir uns dann doch nicht, aber wir verbringen nette Stunden miteinander und stellen ein Vier-Gänge-Menue zusammen:

Petra & Gunther: Salat und (flüssiger) Nachtisch
Sarah: vegane Linsensuppe und vegane Nudelsauce
Wir: Caprese (normal und vegan) und Pasta

SUPER !!! Ach, was geht es uns gut!

Wie lautet eine türkische Weisheit? 

"Möge dies der schlechteste Tag in unserem Leben sein."

Richtig.


Sonntag, 24. Januar 2016

Der Pizzaberg

Antjes Lebensgefährte Tiziano ist Italiener ... und wie wir rasch feststellen: ein begnadeter Koch!

Auf dem Gelände hat er einen traditionellen Pizzaofen gebaut, und jeden Sonntag gibt es Pizza auf dem "Pizzaberg" - so nennen die Zwei ihre kleine Finca. Das ganze findet nur bei gutem Wetter statt, denn gekocht und gegessen wird im Freien.

Mit Petra & Gunther im Schlepp ...

- nein, eigentlich ist das falsch, denn wir fahren mit ihrem WoMo, weil ich mit unserem "Bus" Schiss habe, dass wir nicht um die Ecken kommen -

... fahren wir also auf den "Pizzaberg". Während der letzten Tage ist uns in CONIL bereits von wildfremden Menschen mehrfach bestätigt worden, die Pizza sei gut dort.

Wir sind gespannt ... und sehr überrascht, welchen Zuspruch der "Pizzaberg" findet - für Antje & Tiziano ihre Haupteinnahmequelle. Das freut uns für die beiden. Und ja, die Pizza ist wirklich klasse und das Ambiente im Öko-Hippie-Stil auch.

Wir verbringen einen netten Nachmittag, zu dem sich ganz spontan "unsere" Sarah anschließt, da sie in unserer Nähe unterwegs ist - mittlerweile sind auch schon wieder einige Wochen vergangen, seit wir Sarah das letzte Mal gesehen haben - schön!













Samstag, 23. Januar 2016

Zu Besuch bei Antje

Ganz klar, deswegen sind wir hier: wir besuchen Antje! Sie lebt außerhalb von CORNIL DE LA FRONTERA auf dem Land, und wie wir finden in einem kleinen Paradies. Auf dem weitläufigen Grundstück begegnen uns viele ihrer freilaufenden Mitbewohner:

die Wachhunde ...


ach nee, das hier ist der Hund ...


Iberico Schweinchen (mein Willi denkt sofort an's Essen!) ...


und neben unzähligen Hühnern und Hähnen brummt auch dieser Karwenzmann hier rum ...



Mit Antje hocken wir zusammen und erzählen viel von früher und was in den letzten Jahren alles so passiert ist. Sie nimmt uns auf, als hätten wir uns gerade erst gestern das letzte Mal gesehen. Und im Umkehrschluss fühlen auch wir uns sofort bei ihr wohl.







Freitag, 22. Januar 2016

Conil de La Frontera

Zusammen mit Petra & Gunther fahren wir nach CONIL DE LA FRONTERA - für uns ein "Muss-Ziel" dieser Reise, denn hier lebt Antje, die Lebensgefährtin von Willi's leider sehr jung verstorbenem Bruder. Defacto tut sie es zwar nicht, aber gefühlsmäßig gehört Anjte zu unserer Familie und wir freuen uns sehr, sie wiederzusehen, das letzte Mal ist nun auch schon wieder acht Jahre her ...

Mit den Wohnmobilen beziehen wir Stellung am Strand zu Füßen des Städtchens CONIL, welches sich leuchtend weiß über einen sanften Hügel erhebt. Mit dem Camper nach CONIL hineinfahren sollte man sowie erst gar nicht versuchen - die Gassen sind sehr eng und winklig, das Gewirr aus Einbahnstraßen macht sogar die Fahrt mit dem Roller zur Herausforderung.

Aber CONIL ist wunderschön, die strahlend weiß getünchten Häuser haben einen ganz eigenen Charakter, besonders bei Sonnenschein und im späten Licht des ausklingenden Tages ein echter Hingucker.

Auch der Lebensstil hier ist irgendwie einzigartig: wir haben das Gefühl, dass es alle Hippies der 60er Jahre nach CONIL verschlagen hat ... 






Donnerstag, 21. Januar 2016

Rota

Nach zwei Tagen in Sanlúcar fahren wir weiter nach ROTA. Zusammen mit Petra & Gunther stehen wir recht schön in hier: ein öffentlicher Parkplatz direkt in Strandnähe, dieser herrlich zum Laufen und für die Hunde herrlich zum Spielen. Eigentlich spricht nichts dagegen, hier länger als nur für eine Nacht zu bleiben ... wenn, ja wenn da nicht unser "Nachbar" wäre!

Ein kleines WoMo mit spanischem Kennzeichen parkt in einer Ecke des Parkplatzes. Als Hunde eines anderen WoMo's bellen, kommt er angeschossen und fängt an zu schreien und zu zetern -er ist seiner Sprache nach offenbar Franzose. Fortan mäkelt und meckert er bei jeder Gelegenheit äußerst lautstark und vor allen Dingen immer grundlos.

Die Krönung des Ganzen: ein englischer Camper hat doch tatsächlich die Frechheit und stellt sich mit zehn Meter Abstand hinter ihn! Sofort fühlt sich der Franzose wieder provoziert, er brüllt rum, wir sollten doch alle hier verschwinden, er sei schließlich zuerst da gewesen ... Und: er habe eine Waffe dabei und eine Lizenz dafür!

Wir glauben vielmehr, der hat sie nicht mehr alle am Christbaum!

Obwohl er schließlich zusammenpackt und zur nahegelegenen V+E weg fährt, brechen auch wir in ROTA auf - uns steht nicht der Sinn nach "Theater", falls dieser Fritze die Idee haben sollte, zurückzukommen.







Dienstag, 19. Januar 2016

Radtour nach Chipiona

Die Sonne verleitet, uns auf die Drahtesel zu schwingen - wir möchten uns das nahe gelegene Örtchen CHIPIONA ansehen.

Doch kaum unterwegs, verzieht es sich und es wird frisch. Erstmals ist mir diesen Winter kalt. Aber wir halten durch und treten einfach etwas schneller. 

CHIPIONA ist ausgestorben, nur ein paar Camper stehen in der Nähe der Marina, im Ort selbst sind die Bürgersteige hoch geklappt. Aber es ist augenscheinlich ein hübscher Ort, der sich mit schöner Promenade an das Meer schmiegt. Jetzt noch ein bißchen Sonne und etwas Leben, dann wäre CHIPIONA ein lohnendes Ziel. 






Montag, 18. Januar 2016

Sanlúcar de Barrameda

Als wir in SANLÚCAR ankommen ist das Wetter trist und grau, der Stellplatz ist gut gefüllt und eigentlich ist uns gar nicht nach dieser Enge. Der Strand entlang der Mündung des Rio Guadalquivir zählt für unseren Geschmack nicht unbedingt zu den schönsten.

Einziger Lichtblick: Petra & Gunther stehen auch hier, also bleiben wir!

Der folgende Tag beginnt mit: "Alles alle!" Wasser alle, Gas alle, Internet alle ... Folglich brechen wir auf, uns um diese Dinge zu kümmern. Wir finden alles in unmittelbarer Umgebung und sind rasch fertig. Und so beschließen wir, SANLÚCAR eine zweite Chance zu geben.

Und das ist eine gute Entscheidung, denn dieser Ort erschließt sich uns erst auf den zweiten Blick. Nicht nur, dass die Sonne blinzelt, das Städtchen ist wirklich hübsch. Zwischen Stellplatz und Markthalle flanieren wir über eine breite Allee Richtung Zentrum, in und um die Markthalle herum brummt das Leben in allen Farben, das Fischangebot ist riesig! Allein das Bummeln macht Spaß. In den winkligen Gässchen der Altstadt erleben wir spanisches Flair, schön hier. Und ganz ehrlich: sooo schlecht ist auch der Stellplatz nicht.

Doch gut, dass wir geblieben sind!










Samstag, 16. Januar 2016

Torre del Oro

Anderntags laufen wir los. Heute halten wir uns nicht viel mit dem Sammeln von Muscheln (oder Müll) auf, sondern gehen zielstrebig - den markanten Punkt stets vor Augen, und doch wird dieser nur langsam größer.

Gut eineinhalb Stunden später sind wir da. Erst kurz vorher ist zu erkennen, dass es sich tatsächlich um menschen gemachte Strukturen handelt: hier stehen und liegen die Überreste eines alten Wehrturmes. Gut vorstellbar, dass dieser einst direkt an der Klippe stand, diese aber im Laufe der Zeit erodiert ist und den Turm den Gezeiten preis gegeben hat.









Nun denn, einmal umrunden wir die Ruine und machen uns dann auf den Heimweg. Zurück am OCEVI werfen wir einen Blick auf unseren GPS Tracker: das waren 9,9 Kilometer Strandlauf ... entsprechend müde sind wir.






Freitag, 15. Januar 2016

Mazagón

Östlich des Feriendorfes MAZAGÓN liegt inmitten eines Kiefernwaldes ein Strandparkplatz, der zu einem Hotel gehört. Ein freundliches (und das meine ich so) Hinweisschild bittet darum, Campen hier zu unterlassen. Aber da jetzt im Januar nur vereinzelt Autos direkt am Hoel stehen, lassen wir uns auf dem großen Parkplatz in Gesellschaft von drei anderen Camperkollegen nieder. So gefällt uns das.

Der Strand liegt ein paar Schritte bergab und erstreckt sich nach rechts und links soweit das Auge blicken kann.

In östliche Richtung sieht man ein auffälliges Gebilde am Strand. Eine Felsnadel? Angesichts der Sandsteinformationen entlang der Küste eher unwahrscheinlich. Ein Blick in die Landkarte enthüllt: es sind Ruinen. 

Ruinen? So exponiert am Strand? Unsere  Neugier ist geweckt ...








Donnerstag, 14. Januar 2016

Bienvenido de nuevo a España

Wir sind also zurück in Spanien. Und irgendwie vergeht dieser erste Tag schnell bis wir uns "eingerichtet", sprich: unser spanisches Internet reaktiviert und eingekauft haben - im "Mercadona" können wir unmöglich der Fischtheke widerstehen ...!

Folglich kommen wir heute insgesamt nicht weit. Wir finden in LA ANTILLA ein Plätzchen für die Nacht. Der Ort selbst besteht aus derzeit leer stehenden Ferienhäusern und -anlagen, ein bißchen kommt es uns vor wie eine gepflegte Geisterstadt.

Am Playa treffen wir Petra & Gunther wieder - und ganz ungeplant verbringen wir einen äußerst lustigen Abend (mit Kopfwehpotential !) zusammen, einzig unsere gefüllten Kalmare sind nicht ganz so ihr Ding. Schade ...








"Adeus Portugal"

Unser jetziger Standpunkt in VILA REAL passt leider nicht mehr in die Reiseplanung unserer Segelfreunde, also fällt unser Wiedersehen leider aus. Das ist schade, zumal wir extra gewartet haben.

Und da für uns Spanien ja in Sichtweite liegt, geht es plötzlich ganz schnell und wir haben Portugal verlassen ... ein Land, welches uns positiv in all seinen Facetten und seiner Vielfalt überrascht hat: die Westküste mit seinen wildromantischen einsamen Stränden, das quirlige Lissabon mit seinen altertümlichen Straßenbahnen, die Algarve mit ihren atemberaubenden Küsten und Klippen. 

Vieles haben wir gesehen, vieles steht auf unserer "to-do-Liste" für das nächste Mal ... 

Für heute sagen wir: 

"Obrigado e adeus Portugal!"





Mittwoch, 13. Januar 2016

Oft gehört - und jetzt erlebt

Wir möchten alte Segelfreunde wiedersehen, die dieser Tage mit dem Flieger in FARO ankommen, als möglichen Treffpunkt haben wir TAVIRA ins Auge gefasst. Also fahren wir dorthin zurück. 

Der offizielle Stellplatz ist - tadaaa, wir hatten es bereits befürchtet - voll belegt. Also weichen wir auf den inoffiziellen Platz am Kanal von TAVIRA aus. Trotz "Camper Verbotsschilder" an den Zufahrten stehen auf diesem Parkplatz bereits 40 andere Wohnmobile. In Ermangelung fehlender Alternativen stellen wir uns dazu.

Wir laufen zum nahe gelegenen Waschsalon und nutzen die Gelegenheit. Als wir mit unserem Wäschebündel zurück an's Auto kommen, fährt zeitgleich ein Polizeiauto der G.N.R. vor. Zwei uniformierte Beamte sprechen zunächst mit den Bewohnern eines Fahrzeugs, welche sich gemütlich mit Tisch, Stühlchen und Wäscheständer eingerichtet haben ... 

Wir beobachten die Situation eine Weile, doch als die Polizei auch "normal parkende" Fahrzeuge anspricht, ist uns klar, dass sie auch vor uns nicht Halt machen werden.

Oft hat man uns inzwischen erzählt, dass die Polizei solche "Stellplätze" räumt, nun erleben wir es erstmals selbst. Aber mal ganz ehrlich: wir können das verstehen. Die Gemüter erhitzen sich immer wieder an Kollegen, die "Campingplatz ähnliches Verhalten" an den Tag legen. Gut finden wir das auch nicht. Aber auch ohne das, es ist allein schon die schiere Anzahl der Camper, die jetzt nach den Feiertagen hier unterwegs ist und vermutlich die Ordnungshüter auf den Plan ruft. Es müssen Tausende sein! So schön wir Portugal finden und kennen gelernt haben, für uns persönlich könnte diese "Unmenge" ein Grund sein, hier nicht mehr "überwintern" zu wollen.

Nun ja, wie dem auch sei, zurück nach TAVIRA. Wir fahren. 

Wir klappern unsere Möglichkeiten ab und landen schließlich nicht weit von der Stelle, von der wir morgens gestartet sind: dem Stellplatz in VILA REAL DE SANTO ANTÓNIO, direkt am Grenzfluss zu Spanien gelegen.

Lustigerweise treffen wir hier zum wiederholten Male Petra & Gunther wieder, neben ihnen ist noch Platz frei - und so kommen wir endlich einmal in den Genuss eines gemeinsamen Bierchens.

"Dann war die Polizeiaktion ja doch für was gut!"   :-D




Dienstag, 12. Januar 2016

Ein Beinahe-Pilz-Essen

Nach der unruhigen Nacht in OLHÃO gehen wir zurück an den PRAIA DE CABEÇO, hier ist es herrlich ruhig, die Camper lassen sich an einer Hand abzählen, und es dauert auch nicht lange, da folgen uns Nelly & Hannes nach. Einzig das Wetter lässt Wünsche offen: es könnte jetzt echt mal aufhören zu winden, zu winden, zu regnen, zu winden, zu regnen ...

Zu viert machen wir einen Spaziergang durch das angrenzende Wäldchen und stehen plötzlich vor ... Pilzen! Braunkappen-Röhrlinge! Boah, und so viele! Wir brechen einen auf, keine Verfärbung an Bruch- und Druckstellen, Probebissen: ja, die sind gut!

Flugs zurück an den Camper holen wir Körbchen und Messer. Behutsam lösen wir die ersten Pilze vom Boden. Was mich etwas stutzig macht ist ihr nass glitschiger Hut, Braunkappen sind eher trocken. Ob das vom vielen Regen kommt? Wir blättern in Nellys Pilzbuch, finden dazu aber keinen Hinweis.

Wir sammeln ein paar der Pilze, bis mir an meinen Fingerkuppen ein schmieriger Belag auffällt. Als ich diesen im feuchten Gras abwischen will, färben sich meine Fingerkuppen feuerrot. Sofort entscheide ich: NICHT ESSEN - dieses Phänomen, sprich: diesen Pilz kenne ich nicht!

Nichtsdestotrotz nehmen wir die bisher gepflückten Pilze mit zum Stellplatz und fragen die Nachbarn, aber niemand kann uns etwas mit Sicherheit sagen. 

Als letzen Versuch spricht Willi einen einheimischen Spaziergänger an, zeigt auf die Pilze und macht fragend das Handzeichen für "essen?". Freundlich bricht der Mann in eine ebenso wort- wie gestenreiche Erklärung aus ... nur: wir verstehen keinen Ton! Wir erkennen aber ein "ja" ebenso wie ein "nein". Prima. Wir sind genauso schlau wie vorher.

Das Ende vom Lied: wir essen die Pilze natürlich NICHT. 

Und das ist wohl auch gut so, denn spät am Abend findet Nelly im Internet unser Pilzchen: es ist ein Schmierröhrling (ah!), der zwar genießbar ist, aber oft Magen-Darm-Beschwerden  auslösen und abführend wirken KANN. 

Und so erschließt sich uns auch (Stunden später) die "ja-nein-vielleicht-Erklärung" des netten Portugiesen ...


(Meine roten Fingerkuppen waren übrigens nur eine Verfärbung und kein Ausschlag.)




Samstag, 9. Januar 2016

Markttag in Olhão

Nach wirklich sehr schönen und ruhigen Tagen mit tollen Spaziergängen am Strand und über die Klippen des PRAIA DOS TOMATES (lustiger Name, aber heißt tatsächlich so), nehmen wir Abschied und wieder einmal einen Stellungswechsel vor - es geht weiter Richtung Osten nach OLHÃO.

Hier quälen wir erst einmal stundenlang die Waschmaschinen und Trockner am InterMarché, weil wir diesbezüglich "überfällig" sind. Und so dämmert es bereits als wir am Parkplatz in Hafennähe ankommen ... 

Doch oha: Wohnmobile soweit das Auge reicht! Unfassbar wie voll es auch hier & heute erneut ist! 

Nelly & Hannes waren uns bereits vorausgefahren und haben netterweise während unserer Waschorgie mit "Zähnen und Klauen" ein Plätzchen für den OCEVI verteidigt, anders wären wir gar nicht mehr hier "gelandet". Dafür an dieser Stelle noch einmal : "Recht schönen Dank, Euch Beiden!"

Da stehen wir also in OLHÃO, "schön" ist etwas anderes, und auch die Nachtruhe läßt zu wünschen übrig. Nicht nur, dass der Verkehr selbst zu spätester Stunde überhaupt nicht einschläft, eine lustige Schnapsdrossel sucht um 03:00 Uhr laut singend ihren Heimweg - leider offenbar ohne großen Erfolg ...!

Nunja, alle sind wir froh, dass diese Nacht irgendwann rum ist und wir tun können, warum wir überhaupt hier sind: es ist Markttag in OLHÃO! Obst, Gemüse, Fisch, Fisch, Fisch. Einfach herrlich!





Mittwoch, 6. Januar 2016

Strandspaziergang

Inzwischen haben wir liebe Gesellschaft: Nelly & Hannes sind zu uns gestoßen. Und da das Wetter vorübergehend ein Einsehen hat, sind wir zusammen am Strand unterwegs.

Uns Mädels packt wieder einmal der Plastik-Sammelwahn ... 


... während uns die zweieinhalb Jungs in aller Gelassenheit mehr so "rein mental" unterstützten :-D





Montag, 4. Januar 2016

Steckdose: keine Chance ... aber dennoch versöhnt.

Anderntags versuchen wir es noch einmal. Vielleicht war es ja nur aufgrund der Feiertage so voll und die Lage entspannt sich nun wieder etwas - so hoffen wir.

Doch wir werden eines besseren belehrt. Verschiedene Stellplätze fahren wir an, aber überall das gleiche Bild: sie platzen aus allen Nähten, vor den Toren steht man Schlange. Individualcampen sieht irgendwie anders aus ...!

Wir geben auf, eigentlich bin ich ob dieses Gedränges sogar leicht genervt. Doch mein Willi hat wieder einmal den richtigen Riecher! Er folgt einem Hinweisschild "Praia" und lässt sich nicht beirren, als die Zufahrt in einen Sandweg mit gefühlten 1.000 Schlaglöchern und Wasserpfützen übergeht - am Ende werden wir für alle Strapazen entschädigt!

Ein Strandparkplatz ganz für uns alleine, das Meer nur wenige Schritte entfernt, feiner goldener Sand und eine atemberaubende Kulisse durch rote Sandsteinklippen! Toll! 

"Hier ist es schön, hier bleiben wir!", so unser Schlachtruf, und wir können unseren eigenen Strom machen, denn hier hört es niemand!